Versechsfachung öffentlicher Investitionen zum Erreichen der Klimaziele notwendig
Energiewende, Infrastruktur, Verkehr: Um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen, sind laut einer Erhebung der Förderbank KfW Investitionen von Bund, Ländern und Kommunen in Höhe von rund 500 Milliarden Euro notwendig. Der Staat müsse "seine Anstrengungen in den kommenden Jahren kontinuierlich und zielgerichtet steigern", erklärte am Dienstag die Chefsvolkswirtin der KfW, Fritzi Köhler-Geib. Allein 297 Milliarden Euro müssten demnach in den Energiesektor fließen.
Der weit überwiegende Anteil davon muss demnach in den Ausbau der Erneuerbaren investiert werden: Bis 2045 sind hier laut KfW öffentliche Investitionen in Höhe von 249 Milliarden Euro nötig. Auch in den Verkehrssektor müssten rund 137 Milliarden Euro investiert werden, davon 51 Milliarden Euro in die Schiene. Aber auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur müsse mit 34 Milliarden Euro mitfinanziert werden.
Auch in die Sanierung von öffentlichen Gebäuden muss laut der KfW Geld fließen: Mit 47 Milliarden Euro schlägt die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude bis 2045 zu Buche, auch im staatlichen Wohnungsbau müssten rund drei Milliarden Euro investiert werden.
Die rund 500 Milliarden Euro an öffentlichen Geldern machen laut KfW jedoch nur rund zehn Prozent der insgesamt notwendigen Investitionen aus, mit denen die Klimaziele bis 2045 erreicht werden können. Mit Blick auf die Gesamtwirtschaft sind demnach Investitionen in Höhe von fünf Billionen Euro nötig, dies entspricht bis 2045 rund 190 Milliarden Euro pro Jahr oder 5,2 Prozent des deutschen Bruttoinlandprodukts.
Im privatwirtschaftlichen Bereich entfällt demnach der Großteil der notwendigen Investitionen auf den Verkehrssektor: Auf 2,1 Billionen Euro beziffert die KfW hier den Investitionsbedarf.
Im Bereich Energie sieht die Förderbank einen Investitionsbedarf von 875 Milliarden Euro, in der Industrie weitere 620 Milliarden Euro. Auch private Haushalte müssen demnach rund 636 Milliarden Euro investieren. 500 Milliarden Euro an Investitionen entfielen außerdem auf so genannte Negativemissionstechnologien zur Abspeicherung und Lagerung von CO2.
Um die berechneten Summen aufzubringen, müsse der Staat "den Rahmen für mehr private Investitionen schaffen", forderte Köhler-Geib. Neben dem CO2-Preis zählten dazu auch die Förderung grüner Technologien. "Ganz zentral ist, dass Klimaschutzinvestitionen eine Chance sind, die Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand in Deutschland zu verbessern", betonte Köhler-Geib.
L.Amato--IM