Konfitürenhersteller beklagen "katastrophale" Obsternte in diesem Jahr
Die Konfitürenhersteller in Deutschland haben die Obsternte in diesem Jahr als "katastrophal" bezeichnet. Wie der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) am Dienstag in Bonn mitteilte, lagen die Ernten von Äpfeln, Sauerkirschen, Erdbeeren und anderen Beerenfrüchten in Deutschland um ein Drittel unter den Erwartungen; bei Sauerkirschen fehlten sogar 60 Prozent. Reichten die Reserven des Handels nicht aus, drohten demnach "mitunter tatsächlich Lücken in einigen Regalen".
Grund für die Knappheit waren den Angaben zufolge die "äußerst ungünstigen Wetterbedingungen" in diesem Jahr. "In Deutschland und Nordeuropa wurden viele Kirsch- und Apfelbäume während der Blüte im Frühjahr von schweren Frösten so stark geschädigt, dass sie keine Früchte ausbilden konnten", erklärte der Verband.
Im Süden indes sei es erst zu kalt gewesen und dann zu heiß und zu trocken. Am Ende der Reifezeit gab es demnach zwar genug Früchte, diese aber seien zu klein und von zu schlechter Qualität gewesen. Hersteller von Konfitüren und Marmeladen mussten daher deutlich mehr für ihre Rohwaren zahlen.
Gleichzeitig verlangten die Lebensmittelhändler Preissenkungen, um die Inflation zu drücken. Das führe bei den Herstellern zu "weniger Rohware bei niedrigeren Erlösen". Es komme nun darauf an, "ob es im Handel selbst noch genug Reserven gibt, die Knappheit zu überbrücken". Ansonsten könne es zu leeren Regalen kommen.
L.Amato--IM