Argentinien verweigert sich als einziges G20-Land der Allianz gegen den Hunger
Argentinien verweigert als einziges Land der G20-Gruppe seine Beteiligung an einer globalen Allianz gegen den Hunger. Dies teilte die brasilianische Regierung mit, die an diesem Montag und Dienstag den G20-Gipfel in Rio de Janeiro ausrichtet. Die Allianz gegen den Hunger sollte später am Montag zum Auftakt des Gipfels vom brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva formell lanciert werden.
Argentinien stand nicht auf der Liste der 81 Staaten, die in einer schriftlichen Mitteilung der brasilianischen Präsidentschaft als Mitglieder der Allianz genannt wurden. Es werde aber weiter mit Argentinien darüber verhandelt, ob es dem Bündnis nicht doch beitreten wolle, verlautete aus einer Quelle in der brasilianischen Präsidentschaft gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Der G20 gehören große Industrie- und Schwellenländer, die EU sowie die Afrikanische Union (AU) an. Sollte es bei der Absage Argentiniens an die Allianz gegen den Hunger bleiben, würde dies die politischen Gräben zwischen dem ultrarechten argentinischen Präsidenten Javier Milei und dem linksgerichteten brasilianischen Staatschef Lula weiter vertiefen.
Lula ist eine Führungsfigur der lateinamerikanischen Linken, die Allianz gegen den Hunger geht auf seine persönliche Initiative zurück. Ziel des überaus ehrgeizigen Projekts ist es, den Hunger und die Armut in der Welt bis zum Jahr 2030 zu eliminieren und Ungleichheiten zu reduzieren.
Milei hingegen ist ein scharfer Kritiker des Multilateralismus und setzt auf drastischen Abbau staatlicher Leistungen und Institutionen. Der argentinische Staatschef ist ein Verbündeter des ehemaligen und künftigen US-Präsidenten Donald Trump.
J.Romagnoli--IM