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Hoher Strombedarf von KI: Auch Amazon setzt auf Atomenergie
Hoher Strombedarf von KI: Auch Amazon setzt auf Atomenergie / Foto: MARCO BERTORELLO - AFP

Hoher Strombedarf von KI: Auch Amazon setzt auf Atomenergie

Auch der US-Konzern Amazon setzt auf Atomenergie, um den massiv steigenden Strombedarf durch die Anwendung Künstlicher Intelligenz zu decken. Das Unternehmen aus Seattle kündigte am Mittwoch bedeutende Investitionen in die Entwicklung kleiner Atomreaktoren, sogenannter kleiner modularer Reaktoren (Small Modular Reactors - SMR) an. Am Montag hatte bereits der Internetriese Google ein ähnliches Vorhaben vorgestellt. Microsoft unterhält seinerseits eine Vereinbarung mit dem Eigentümer eines abgeschalteten Atomkraftwerks, das dazu wieder in Betrieb gehen soll.

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"Einer der schnellsten Wege, den Klimawandel zu bekämpfen, ist die Umstellung unserer Gesellschaft auf kohlenstofffreie Energiequellen", erklärte Matt Garman, Chef des Cloud-Anbieters von Amazon, AWS. "Kernenergie ist sowohl kohlenstofffrei als auch skalierbar - deshalb ist sie ein wichtiger Investitionsbereich für Amazon."

KI-Anwendungen werden mit immensen Datenmengen gespeist. Die großen Technologiekonzerne weiten deshalb weltweit ihre Rechenkapazitäten aus. Die neuen Rechenzentren haben allerdings einen massiven Strombedarf.

Amazon schloss nun Vereinbarungen mit drei Energieunternehmen zur Entwicklung neuer SMR. Energy Northwest etwa soll im Bundesstaat Washington vier neue Kernreaktoren bauen, die Anfang der 2030er Jahre in Betrieb gehen und bis zu 960 Megawatt Strom erzeugen sollen. Durch eine standardisierte Bauweise können die kompakten Reaktoren einfacher und kostengünstiger installiert werden. Die SMR-Technologie steckt allerdings noch in den Kinderschuhen.

Auch Google setzt dennoch auf SMR und arbeitet mit dem kalifornischen Startup Kairos zusammen. Das Unternehmen ist auf neuartige Reaktoren spezialisiert, die als Kühlmittel geschmolzenes Fluoridsalz verwenden. Ende 2023 erhielt Kairos von den US-Behörden die Erlaubnis zum Bau eines ersten Versuchsreaktors, der in Tennessee entsteht. Er soll 2027 in Betrieb gehen.

Microsoft hingegen setzt zunächst auf klassische Atomanlagen. Ebenfalls unter Verweis auf den gestiegenen Energiebedarf wegen KI schloss es eine Vereinbarung mit dem Eigentümer des vor fünf Jahren abgeschalteten Atomkraftwerks Three Mile Island in Pennsylvania. Der Nachbarreaktor des Kraftwerkblocks, der Ende der 1970er Ort des schwerwiegendsten Atomunfall in der Geschichte der USA war, soll 2028 wieder in Betrieb gehen.

K.Costa--IM