Bundesweite Welle von Bombendrohungen: Schulen und ZDF-Zentrale betroffen
In Städten in mehreren Bundesländern sind am Montag per E-Mail Bombendrohungen gegen Schulen eingegangen. Es kam zu mehreren Großeinsätzen der Polizei sowie zu Evakuierungen. Auch die ZDF-Zentrale in Mainz war von einer Bombendrohung betroffen. Eine Sprecherin des Bundesinnenmisteriums nannte es zum jetzigen Zeitpunkt "rein spekulativ", dass ein Zusammenhang mit der Eskalation in Israel und im Gazastreifen bestehen könnte.
Eine tatsächliche Gefährdung bestand an keinem der bedrohten Standorte. Im nordrhein-westfälischen Mönchengladbach räumte die Polizei zwar vorsorglich eine Gesamtschule und löste einen Großeinsatz aus, nach den Ermittlungen wurde die Bedrohung aber als nicht ernstzunehmend eingestuft. Auch in Solingen und Wuppertal in Nordrhein-Westfalen gingen Drohungen gegen Schulen ein, im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen gegen das Wilhelm-Hack-Museum. An keinem der Orte wurde Sprengstoff gefunden.
In Regensburg fand an einer Schule wegen einer Bombendrohung kein Unterricht statt, alle Schüler und Lehrer wurden dort an eine andere Örtlichkeit gebracht und die betroffene Schule mit mehreren Sprengstoffhunden abgesucht. Auch in Augsburg sagte eine Schule wegen einer Bombendrohung den Unterricht ab.
In Karlsruhe fiel der Unterricht nach der Bedrohung einer Grund- und Gemeinschaftsschule ebenfalls aus. Eine Reihe Kinder musste in einem Gemeindehaus betreut werden, bis sie von ihren Angehörigen abgeholt werden konnten. Auch in Erfurt in Thüringen war eine Schule von einer Bombendrohung betroffen, dort fiel der Unterricht ebenfalls aus.
In der ZDF-Zentrale in Mainz wurden zwei Gebäude vorübergehend wegen einer Bombendrohung geräumt. Rund 600 Mitarbeiter mussten das ZDF-Hochhaus auf dem Lerchenberg und das sogenannte Sendebetriebsgebäude verlassen, wie eine Sprecherin des Senders sagte. Das Hochhaus beherbergt Redaktion und Verwaltung. Die Sendefähigkeit war nach ZDF-Angaben nicht beeinträchtigt.
Nach rund eineinhalb Stunden gab die Polizei Entwarnung. Der Einsatz wurde beendet und die Mitarbeiter konnten zurückkehren, wie ein Sprecher sagte.
Die Polizeibehörden prüfen einen möglichen Zusammenhang der Bedrohungen. Hinweise auf Tatverdächtige lagen zunächst nicht vor.
S.Rovigatti--IM