Lokführergewerkschaft ruft für Samstag zu Warnstreik bei Transdev auf
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ihre Mitglieder für Samstag zu einem zwölfstündigen Warnstreik beim Bahnunternehmen Transdev aufgerufen. Er soll um 2.30 Uhr beginnen und um 14.30 Uhr enden, wie die GDL am Donnerstagabend mitteilte. Betroffen seien sechs Transdev-Unternehmen: Transdev Hannover, Mitteldeutschland, Regio Ost, Rhein-Ruhr sowie die Nordwestbahn und die Trans Regio Deutsche Regionalbahn.
Die Arbeitgeberseite habe sich geweigert, in der zweiten Verhandlungsrunde ein verbessertes Angebot vorzulegen, erklärte die GDL. Demnach bietet Transdev bislang elf Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 24 Monaten. "Es gab kein Angebot zur Arbeitszeitabsenkung, kein Angebot zu kürzeren Schichtfolgen, kein Angebot zu längeren Ruhetagen und kein Angebot zur Verbesserung der betrieblichen Altersvorsorge", erklärte GDL-Chef Claus Weselsky. "Es macht keinen Sinn, Verhandlungen vorzugaukeln, wenn es nichts zu verhandeln gibt."
Die GDL fordert eine Entgelterhöhung von 555 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, eine Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Entgeltausgleich für Schichtarbeiter sowie die Einführung einer echten Fünf-Tage-Woche; zudem eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro.
Bei der Deutschen Bahn laufen die Tarifverträge mit der GDL noch bis Ende Oktober. Die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem Konzern beginnen danach. Weselsky sagte kürzlich der "Frankfurter Rundschau", er gehe davon aus, dass die Tarifrunde 2023 "etwas anstrengender" werde. Die Forderung nach Senkung der Wochenarbeitszeit sei für die Gewerkschaft entscheidend, werde aber "von allen anderen Beteiligten abgelehnt".
D.Lombardi--IM