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Deutsche Bahn findet Käufer für Auslandstochterfirma Arriva
Deutsche Bahn findet Käufer für Auslandstochterfirma Arriva / Foto: DANIEL ROLAND - AFP/Archiv

Deutsche Bahn findet Käufer für Auslandstochterfirma Arriva

Die Deutsche Bahn (DB) hat einen Käufer für ihr Auslandstochterunternehmen Arriva gefunden, das Busse und Bahnen in zehn europäischen Ländern betreibt. Der Infrastruktur-Investor I Squared Capital mit Sitz in den USA unterzeichnete einen Kaufvertrag, wie die Bahn am Donnerstag mitteilte. Zum Kaufpreis machte sie keine Angaben, einem Medienbericht zufolge beträgt er 1,65 Milliarden Euro.

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Dem Verkauf müssen noch der DB-Aufsichtsrat und das Bundesverkehrsministerium zustimmen - der Staat ist Eigentümer der Bahn. Das Geschäft werde "voraussichtlich im Jahr 2024 abgeschlossen", so die Bahn.

Die DB hatte Arriva 2010 inklusive Schulden für rund 2,7 Milliarden Euro übernommen. Das Unternehmen ist laut aktuellem Geschäftsbericht immer noch mit rund einer Milliarde Euro verschuldet - diese Verpflichtung ist die DB nun los. Der Konzern hätte in den kommenden Jahren zudem viel Geld in die Elektrifizierung der Arriva-Busflotten stecken müssen, auch diese Kosten spart die DB nun.

Mit dem Verkauf von Arriva "werden zusätzliches Wachstum im Schienenverkehr in Deutschland und mehr Investitionen im Kerngeschäft ermöglicht", erklärte DB-Finanzchef Levin Holle. Das strategische Ziel der Bahn sei es, "Rekordinvestitionen in den umweltfreundlichen Schienenverkehr im deutschen Kerngeschäft zu tätigen". Damit verbunden sei "eine massive Steigerung der Investitionen gemeinsam mit der deutschen Bundesregierung in unsere Schieneninfrastruktur und unsere Züge". Somit stehe der Arriva-Verkauf "im Sinne der Starken Schiene".

Die Bahn hatte schon im März 2019 beschlossen, Arriva zu verkaufen oder an die Börse zu bringen. Der Druck auf den Konzern, sich auf das Geschäft in Deutschland zu konzentrieren, ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Zuletzt in diesem Jahr monierte der Bundesrechnungshof, mit ihrer Auslandsexpansion habe die DB ihr Kerngeschäft der Eisenbahn in Deutschland vollkommen aus den Augen verloren. Inzwischen will die Bahn auch ihren Gewinnbringer, die Spedition Schenker, verkaufen, die überwiegend im Ausland und abseits der Schiene tätig ist.

I Squared ist ein weltweit tätiger Investor mit Sitz in den USA und Beteiligungen an verschiedenen Infrastrukturprojekten etwa im Verkehr-, Energie- oder Telekommunikationsbereich in zahlreichen Ländern. I Squared treibe mit Investitionen in kohlenstoffarme Infrastrukturen gezielt die Energiewende voran, teilt die Bahn mit. "Mit unseren Investitionen in grünen öffentlichen Verkehr wollen wir für sauberere Luft in Ballungsräumen sorgen", erklärte I-Squared-Manager Gautam Bhandari.

Arriva-Chef Mike Cooper wurde mit den Worten zitiert, die "Transaktion" läute "die nächste Phase" für sein Unternehmen ein: "Wir wollen eine Zukunft, in der die Menschen ihr Auto zu Hause stehen lassen, eine Zukunft mit weniger Verkehrsstaus und sauberer Luft."

K.Costa--IM