Il Messaggiere - Alternde Bevölkerung und schlechtes Internet: Deutsche Innovationskraft schwindet

Börse
Euro STOXX 50 -1.32% 4885.75
MDAX -1.61% 26630.86
SDAX -2.09% 13498.3
TecDAX -1.97% 3349.04
DAX -1.15% 19257.34
Goldpreis 0.64% 2799.1 $
EUR/USD 0.39% 1.0861 $
Alternde Bevölkerung und schlechtes Internet: Deutsche Innovationskraft schwindet
Alternde Bevölkerung und schlechtes Internet: Deutsche Innovationskraft schwindet / Foto: JENS SCHLUETER - AFP/Archiv

Alternde Bevölkerung und schlechtes Internet: Deutsche Innovationskraft schwindet

Die alternde Bevölkerung, relativ wenige Firmenneugründungen und eine lückenhafte digitale Infrastruktur wirken sich auf die Innovationskraft Deutschlands aus. Im europäischen Vergleich der Bank ING Diba liegt Deutschland deshalb abgeschlagen auf dem 16. Platz. Wie das Geldinstitut am Montag in Frankfurt am Main mitteilte, stagniert die Innovationskraft trotz hoher Forschungsaktivität aufgrund "struktureller Schwachstellen". Deutschland solle daher in Glasfasernetze investieren und die Fachkräfteeinwanderung fördern.

Textgröße:

Die Bundesrepublik verlor in der jährlichen Untersuchung zuletzt deutlich und rutschte innerhalb weniger Jahre weit nach hinten. 2020 sah die ING Diba sie im Vergleich der Mitgliedstaaten der Eurozone noch auf Rang acht. Der Index berücksichtigt acht Faktoren, etwa die Verbreitung schneller Internetanschlüsse, die Dynamik bei der Gründung neuer Betriebe und insbesondere Startups, Beschäftigung im Hightechsektor und Demografie.

Ebenso berücksichtigt werden etwa das Bildungsniveau und die Zahl der nationalen Patentanmeldungen. Die ING Diba wies darauf hin, dass die Auswahl der Indikatoren auch durch pragmatische Überlegungen etwa hinsichtlich der Datenverfügbarkeit beeinflusst sei. Es handle sich um den Versuch, internationale Vergleich zu ermöglichen, "ohne den Anspruch auf absolute Vollständigkeit zu erheben", erklärte die Bank.

Sieger im aktuellen Innovationskraftranking wurde Luxemburg, gefolgt von Irland und Estland. Am unteren Ende des Felds der 20 Staaten der Eurozone lagen hinter Deutschland noch die Slowakei, Griechenland, Kroatien und Italien. Mit Blick auf Deutschland erklärten die Expertinnen und Experten des niederländischen Kreditinstituts: "Eine hohe Forschungsaktivität und viele Patentanmeldungen genügen nicht, um die alternde Gesellschaft und die unzureichende Versorgung mit schnellem Internet zu kaschieren."

Innerhalb Deutschlands gab es der Analyse zufolge ein starkes Gefälle zwischen den verschiedenen Bundesländern. Dank einer jungen Bevölkerung und einer starken Gründerszene lagen die Metropolen Berlin und Hamburg national an der Spitze, auf dem dritten Platz folgte Baden-Württemberg. Am unteren Ende liegen Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

A.Uggeri--IM