Bauarbeiten an Stromtrasse Suedlink in Schleswig-Holstein begonnen
Nach jahrelangen Verzögerungen haben für die Gleichstrom-Trasse Suedlink die Bauarbeiten bei Wewelsfleht in Schleswig-Holstein begonnen. "Mit dem Suedlink wird der Süden Deutschlands zukünftig von den großen Windstrommengen aus dem Norden profitieren können", erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Montag. Die Trasse soll ab 2028 Strom aus Schleswig-Holstein nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren.
Bei Wewelsfleht werden die Kabel unter der Elbe verlegt. Geplant ist ein mehr als fünf Kilometer langer begehbarer Tunnel mit einem Innendurchmesser von etwa vier Metern. Die Elbquerung ist nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Habeck der technisch wohl herausfordernste Abschnitt der geplanten Stromtrasse. Zuständig für den Bau ist der Netzbetreiber Tennet.
Suedlink soll den Strom auf einer Strecke von insgesamt 700 Kilometern nach Süden transportieren. Die Trasse ist auf eine Kapazität von vier Gigawatt ausgelegt, das entspricht etwa zehn Prozent des Strombedarfs in Deutschland oder der Leistung der drei im April vom Netz gegangenen Atomkraftwerke.
"Damit stärken wir die Versorgungssicherheit in Deutschland und auch die unserer Nachbarländer", erklärte Habeck. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien wird ein deutlich größerer Anteil des Stroms in den Windparks im Norden Deutschlands produziert. Das bestehende Netz reicht schon jetzt nicht aus, um den Strom in ganz Deutschland zu verteilen.
Ursprünglich sollte Suedlink bereits 2022 in Betrieb genommen werden. Die Trasse war zunächst als Überlandleitung geplant, dagegen gab es vor allem in Bayern Widerstand aus der Bevölkerung und der Politik. Die nun geplante unterirdische Leitung ist mit einer Investitionssumme von 10 Milliarden Euro deutlich teurer.
A.Uggeri--IM