Kupferhersteller Aurubis geht von Metalldiebstahl in dreistelliger Millionenhöhe aus
Der Kupferhersteller Aurubis ist nach eigenen Angaben erneut bestohlen worden - der Schaden belaufe sich auf einen niedrigen dreistelligen Millionenbereich, teilte das Hamburger Unternehmen am Donnerstagabend mit. Aurubis strich daher die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr.
Aurubis hatte schon im Juni gemeldet, dass im Unternehmen edelmetallhaltige Zwischenprodukte im Wert von rund 20 Millionen Euro gestohlen worden waren. Ermittelt wurde gegen einzelne aktive und ehemalige Mitarbeiter der Aurubis beziehungsweise Mitarbeiter von Fremdfirmen, die auf dem Werksgelände der Aurubis tätig sind oder waren - einige wurden festgenommen.
Bei der regelmäßigen Überprüfung des Metallbestands seien nun erneut erhebliche Abweichungen vom Soll-Bestand sowie bei Sonderproben bestimmter Lieferungen von Einsatzmaterialien im Recyclingbereich Abweichungen festgestellt worden, teilte Aurubis am Donnerstag mit. Aufgrund dieser Indizien gehe die Firma davon aus, dass das Unternehmen Gegenstand weiterer krimineller Handlungen geworden sei. Das Landeskriminalamt sei eingeschaltet.
Aurubis hatte im Juni erklärt, dass es sich als Unternehmen mit einer Edelmetallverarbeitung dem grundsätzlichen Risiko ausgesetzt sehe, in den Fokus von kriminellen Handlungen zu geraten. Deshalb sollten Präventions- und Sicherheitsstandards noch einmal verbessert werden. Erste Sofortmaßnahmen sollen das bisheriges Sicherheitsniveau "noch einmal deutlich anheben".
Aurubis ist nach eigenen Angaben ein weltweit führender Anbieter von Nichteisenmetallen und einer der größten Kupferrecycler der Welt. Das Unternehmen verarbeitet und verwertet "komplexe Konzentrate und Recyclingrohstoffe zu Metallen höchster Reinheit". Dazu zählen Kupfer, aber auch Gold, Silber und Metalle der Platingruppe, dazu Metalle wie Blei, Nickel, Zinn, Zink und Selen.
P.Conti--IM