DIHK: Chinas lahmende Konjunktur trifft deutsche Wirtschaft hart
Chinas lahmende Konjunktur trifft die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) besonders stark. Das liege an der "dichten wirtschaftlichen Verflechtung" beider Länder, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier den Funke Medien vom Mittwoch. Insgesamt hänge hierzulande rund eine Million Jobs am Export nach China. Die Ausfuhren in die Volksrepublik gingen im ersten Halbjahr um 8,5 Prozent zurück, die Importe sogar um 16,6 Prozent.
Von Chinas Konjunktur-Schwäche seien nicht nur klassische deutsche Export-Domänen wie die Automobilbranche, die chemische Industrie oder der Maschinenbau betroffen, fuhr Treier fort. "In wichtigen Bereichen wie der Energiewende, der Mobilitätswende oder der Digitalisierung der Volkswirtschaft ist die Abhängigkeit von China besonders groß – vor allem, wenn die Lieferung kurzfristig unterbrochen würde." In diesen Sektoren benötige Deutschland Importe aus China, die auch nicht so schnell ersetzt werden könnten, etwa Rohstoffe wie Seltene Erden, Silizium oder Titan sowie weiterverarbeitete Rohstoffe.
China hatte zuletzt eine Reihe enttäuschender Konjunkturdaten vorgelegt, vor allem zur Industrieproduktion, zu den Exporten und zum Einzelhandel. Die Entwicklung hat vor allem mit der Corona-Krise zu tun. Im vergangenen Jahr hatten die strikten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie die chinesische Wirtschaft stark ausgebremst. Peking hob die Einschränkungen im Dezember zwar wieder auf, doch der erhoffte Aufschwung blieb verhalten, was auch an einer schwachen Binnennachfrage sowie dem kriselnden Immobiliensektor liegt.
R.Abate--IM