Niedersachsen: Lemke will im September Vorschläge zu Umgang mit Wölfen vorlegen
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will nach Angaben aus Niedersachsen im September Lösungsvorschläge für eine ausgewogene Balance zwischen dem Schutz des Wolfes und dem Schutz von Nutztieren vor dem Wolf vorlegen. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) erklärte nach einem Treffen mit Lemke in Berlin am Mittwochabend, die Ministerin habe Vorschläge für ein "praktikableres, einfacheres Handeln bei Nutztierrissen in Aussicht gestellt". Niedersachsen werde daran mitwirken, ein "ausgewogenes regional differenziertes Wolfsmanagement zu erarbeiten".
Zu dem Gespräch nach Berlin war auch Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) gereist. Er betonte am Donnerstag im NDR, er wolle eine flexiblere Regulierung des Wolfsbestands in einigen Regionen.
In Niedersachsen lebt laut Weil etwa ein Drittel der deutschen Wolfspopulation, allerdings nicht gleichmäßig verteilt über das Bundesland. "Wir haben eine besondere Belastung einzelner Regionen. In diesen Regionen machen wir leider immer wieder die Erfahrung, dass das bestehende rechtliche System uns bei wiederholten Nutztierrissen keine ausreichenden Handlungsmöglichkeiten bietet, um den Wolfsbestand zu reduzieren", sagte der Regierungschef am Mittwochabend.
Der Artenschutz solle nicht infrage gestellt werden. "Aber wir müssen Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern schnell und effektiv helfen können", sagte er weiter. Der Staat müsse eingreifen können, wo es zu übermäßigen Konflikten komme.
Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag, Sebastian Lechner, kritisierte, das Gespräch in Berlin habe keine neuen Erkenntnisse gebracht. "Wir brauchen keine weiteren Gesprächskreise, sondern Taten, für eine sichere Weidetierhaltung in Niedersachsen."
P.Rossi--IM