Haftpflichtversicherung von 3,8 Millionen Autofahrern könnte teurer werden
Für rund 3,8 Millionen Autofahrer könnte die Haftpflichtversicherung bald teurer werden - ihre Bezirke wurden in eine schlechtere Regionalklasse eingestuft. 2,2 Millionen Autofahrer profitieren dagegen und kommen in eine bessere Klasse, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag mitteilte. Für den überwiegenden Teil der Versicherten, 36,4 Millionen, ändert sich derweil nichts.
Grundsätzlich gilt: Je besser die Einstufung in der Regionalklasse, desto niedriger fällt der Versicherungsbeitrag aus. Die Einteilung in die Regionalklassen bestimmt wiederum die Schadenbilanz. Ausschlaggebend dafür sind die Versicherungsleistungen für Dritte nach Unfällen, wobei nicht entscheidend ist, wo ein Schaden entsteht, sondern in welchem Zulassungsbezirk der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat.
Berlin hat wie in den Jahren zuvor die schlechteste Schadenbilanz in der Kfz-Haftpflichtversicherung. "Berlinerinnen und Berliner müssen für ihre KFZ-Versicherung tief in die Tasche greifen", erklärte Verivox gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Nach Berechnungen des Vergleichsportals kostet die Haftpflichtversicherung für einen durchschnittlichen Autohalter in Berlin-Mitte knapp 50 Prozent und damit rund 105 Euro mehr als beispielsweise in Münster.
Wird eine Vollkaskoversicherung dazu genommen, für die es jetzt ebenfalls eine neue Regionalklassen-Einteilung gibt, steigt der Mehrbetrag im Musterfall Verivox zufolge auf rund 294 Euro an, ein Unterschied von 57 Prozent.
Auch in unmittelbarer Nachbarschaft gibt es teilweise große Preisunterschiede in den Versicherungen: "Im Berliner Stadtteil Frohnau zahlen Autofahrer bis zu 41 Prozent mehr für die Vollkaskoversicherung als ihre Nachbarn im brandenburgischen Glienicke", führte Verivox aus - obwohl die Autofahrer mitunter in der gleichen Siedlung lebten.
Höhere Regionalklassen gelten insbesondere in Großstädten, aber auch in Teilen Bayerns. Die niedrigste Schadenbilanz gibt es im Bezirk Elbe-Elster in Brandenburg, sie liegt nach Angaben des GDV 30 Prozent unter dem Durchschnitt. Die Schadenbilanzen der 412 Zulassungsbezirke werden jährlich vom GDV berechnet.
H.Gallo--IM