Greenpeace: Ölkonzerne bremsen Energiewende und verschärfen Klimakrise
Die Umweltorganisation Greenpeace hat den großen europäischen Energiekonzernen vorgeworfen, Fortschritte beim Klimaschutz auszubremsen. "Ölmultis wie Shell und BP haben die heutige Klimakrise maßgeblich verschuldet, und sie missbrauchen ihre Rekordgewinne, um die Welt tiefer in diese Krise zu lenken", erklärte Lisa Göldner von Greenpeace am Mittwoch in Hamburg. Einer Studie im Auftrag von Greenpeace zufolge flossen knapp 93 Prozent der Investitionen der zwölf Öl- und Gaskonzerne 2022 in fossile Projekte.
Lediglich rund sieben Prozent der Investitionen flossen in erneuerbare Energien, wie Greenpeace weiter mitteilte. Die Studie von Energy Comment wertete die Jahresberichte von BP, Total Energies, Shell, Wintershall Dea und anderen Konzernen aus. Die Ergebnisse zeigten, dass Erneuerbare im vergangenen Jahr mit 0,3 Prozent "einen winzigen Anteil an der Energieproduktion der zwölf Unternehmen hatten". Zugleich konnten die Unternehmen ihre Gewinne laut Greenpeace um 75 Prozent steigern.
"Diese Konzerne sprechen viel davon, bis 2050 klimaneutral zu werden, aber kein einziger von ihnen hat eine plausible Strategie, um dieses Ziel zu erreichen", kritisierte Göldner. Statt auf Erneuerbare zu setzen oder grünen Wasserstoff zu produzieren, versuchten die Unternehmen "mit ihrem schmutzigen Geschäft weiter Geld zu machen". Das bremse die Energiewende aus und verschärfe die Klimakrise.
Greenpeace forderte die Regierungen von Deutschland und anderen europäischen Staaten auf, das Geschäft mit Öl strenger zu regulieren und so den Umstieg auf erneuerbare Energien zu beschleunigen.
D.Lombardi--IM