Il Messaggiere - Zahl männlicher Erzieher in Kitas binnen zehn Jahren verdreifacht

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Zahl männlicher Erzieher in Kitas binnen zehn Jahren verdreifacht
Zahl männlicher Erzieher in Kitas binnen zehn Jahren verdreifacht / Foto: Christof STACHE - AFP

Zahl männlicher Erzieher in Kitas binnen zehn Jahren verdreifacht

Die Zahl männlicher Erzieher in Kindergärten hat sich binnen zehn Jahren verdreifacht. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, arbeiteten zum Stichtag 1. März 2022 knapp 53.500 Männer in der Kinderbetreuung. Zum selben Stichtag im Jahr 2012 waren dies erst 18.000. Damit hat sich der Männeranteil innerhalb von zehn Jahren von 4,1 Prozent auf 7,9 Prozent fast verdoppelt.

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Je jünger die Erzieher sind, desto höher ist demnach auch der Männeranteil. Während 2022 12,6 Prozent der Beschäftigten in Kitas unter 30 Jahren männlich waren, waren dies bei den über 50-Jährigen nur 2,8 Prozent. Am höchsten war der Männeranteil bei den Erziehern unter 20 Jahren mit 17,9 Prozent.

Insgesamt waren zum 1. März 2022 rund 681.000 Menschen unmittelbar mit der pädagogischen Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen befasst. Als Tageseltern, also außerhalb der Kitas, betreuten zum 1. März 2022 knapp 41.900 Personen Kinder.

Auf einen Tagesvater kommen 24 Tagesmütter. Den gut 1700 Tagesvätern stehen rund 40.100 Tagesmütter gegenüber. Zwar sind Tagesväter damit immer noch sehr selten, dennoch stieg auch hier der Männeranteil - von 2,7 Prozent im Jahr 2012 auf 4,1 Prozent im Jahr 2022.

Nach Ansicht der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zeigen die Zahlen, dass Frauen immer noch häufig in schlechter bezahlten Jobs und unter schlechteren Bedingungen arbeiteten. "Denn auch in diesem Bereich sind die Arbeitsbedingungen häufig von Überlastung und eher geringer Bezahlung geprägt", erklärte Bettina Kohlrausch vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung mit Blick auf die Kinderbetreuung.

Damit belaste die Unterfinanzierung der Kinderbetreuung Frauen in doppelter Hinsicht. Die in der frühen Bildung Beschäftigten hätten eher schlechte Arbeitsbedingungen. Zudem müssten alle Mütter "die Folgen des Fachkräftemangels an Kitas ausbaden, weil eine verlässliche Betreuung oft nicht mehr gewährleistet ist".

L.Sabbadin--IM