Il Messaggiere - Mehr als 60 Verbände fordern von FDP Einsatz für Schutz von Kindergesundheit

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Mehr als 60 Verbände fordern von FDP Einsatz für Schutz von Kindergesundheit
Mehr als 60 Verbände fordern von FDP Einsatz für Schutz von Kindergesundheit / Foto: SPENCER PLATT - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Mehr als 60 Verbände fordern von FDP Einsatz für Schutz von Kindergesundheit

61 Organisationen aus Wissenschaft, Verbraucher- und Kinderschutz haben die FDP für ihre Haltung im Streit um ein geplantes Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel kritisiert. Die Partei stelle sich "gegen den einhelligen Konsens in der Wissenschaft und unter Fachorganisationen" und habe dem Gesundheitsschutz von Kindern und Jugendlichen so eine "klare Absage" erteilt, heißt es in einem offenen Brief an FDP-Chef Christian Lindner, aus dem die "Süddeutsche Zeitung" am Sonntag zitierte.

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Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte strikte Einschränkungen der Werbung für ungesunde Lebensmittel vorgeschlagen, um Kinder vor falscher Ernährung zu schützen. Vorgesehen war etwa ein weitreichendes Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel im Fernsehen und im Internet. Die FDP sowie die Ernährungs- und Werbeindustrie kritisierten die Pläne, Özdemir schwächte seinen Vorschlag daraufhin ab und kürzte etwa die Verbotszeiten.

FDP-Vertreter kritisierten die Maßnahmen dennoch als zu weitreichend. Vorgesehen ist weiterhin etwa ein generelles TV-Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel zu den Kernzeiten, wenn Kinder zuschauen. Der FDP-Abgeordnete Gero Hocker sagte der "SZ" hingegen, Werbung für Ungesundes sollte nur gezielt rund um Kindersendungen oder in Comics verboten werden.

Die Unterzeichner des Briefs an Lindner kritisierten nun, ein derart eingeschränktes Werbeverbot würde sein Ziel verfehlen. Denn etwa jede dritte Fernsehsendung, die Kinder unter 14 Jahren sehen, sei keine klassische Kindersendung. "Gerade in der abendlichen Primetime überschüttet die Lebensmittelindustrie Kinder mit Junkfood-Werbung - genau hier müssen die Werbeschranken greifen, sonst ist nichts gewonnen", erklärte Luise Molling von Foodwatch.

Zu den Unterzeichnern gehören neben Verbraucherschützern viele Gesundheitsorganisationen wie der AOK-Bundesverband, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, die Deutsche Diabetes Gesellschaft und das Deutsche Krebsforschungszentrum. Sie widersprechen auch dem Einwand, Werbebeschränkungen würden die Freiheit der Konsumenten beschneiden. Vielmehr beeinflusse Werbung nachweislich das Kauf- und Essverhalten - und beeinträchtige somit die Möglichkeit, freie Entscheidungen zu treffen.

E.Colombo--IM