Siemens macht 1,4 Milliarden Gewinn im Frühjahrsquartal
Der Industriekonzern Siemens hat dank einer wieder anziehenden Nachfrage aus China und Rekordaufträgen in seiner Bahn-Sparte einen Milliardengewinn im Quartal von April bis Juni erzielt: Unter dem Strich standen 1,4 Milliarden Euro, wie Siemens am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte der Konzern noch einen Verlust von 1,5 Milliarden Euro ausgewiesen - er musste 2,8 Milliarden Euro abschreiben, weil der Aktienkurs der Problemtochter Siemens Energy abgestürzt war.
Siemens hielt damals 35 Prozent an Siemens Energy, diesen Anteil hat der Konzern bis Ende Juni auf 25,1 Prozent reduziert. Einen Teil der Aktien reichte er an seinen Pensionsfonds weiter. Siemens Energy kämpft mit Problemen der Windanlagentochter Siemens Gamesa. Im Quartal von April bis Juni machte Siemens Energy deshalb rund 2,9 Milliarden Euro Verlust.
Der Siemens-Konzern dagegen steht gut da: Der Umsatz im dritten Quartal seines Geschäftsjahrs stieg um zehn Prozent auf 18,9 Milliarden Euro, der Auftragseingang um 15 Prozent auf 24,2 Milliarden Euro, der Auftragsbestand verzeichnete mit 110 Milliarden Euro einen "erneuten Rekordwert", wie Siemens mitteilte. Der Konzern erwartet ein Umsatzwachstum von neun bis elf Prozent im Gesamtjahr.
"Wir sind erneut profitabel gewachsen und haben unsere Wettbewerbsstärke in allen unseren Geschäften unter Beweis gestellt", erklärte Siemens-Chef Roland Busch. "Wir sehen eine Normalisierung der Nachfrage, insbesondere in China und im kurzzyklischen Geschäft."
Die Sparte Mobility habe mit 8,3 Milliarden Euro einen Quartalsrekord aufgestellt - Großaufträge kamen aus Ägypten für ein "schlüsselfertiges Bahnsystem" und aus Deutschland für S-Bahn-Züge. Auch die Sparten Smart Infrastructure und Digital Industries wiesen laut Siemens ein "starkes Ergebniswachstum" auf.
I.Pesaro--IM