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Verbraucherschützer fordern Nachbesserungen beim Deutschlandticket
Verbraucherschützer fordern Nachbesserungen beim Deutschlandticket / Foto: Christof STACHE - AFP

Verbraucherschützer fordern Nachbesserungen beim Deutschlandticket

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat Mängel bei der Umsetzung des Deutschlandtickets beklagt. Kauf und Kündigung stellten Verbraucher noch immer vor Probleme, erklärte vzbv-Chefin Ramona Pop am Mittwoch in Berlin. Kundinnen und Kunden kritisierten demnach auch die Ausgestaltung als digitales Ticket mit Abo-Zwang.

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Das Deutschlandticket für 49 Euro ging vor 100 Tagen an den Start und soll nach Angaben der Bundesregierung die Attraktivität des Nahverkehrs "deutlich erhöhen" und dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen. Dabei gibt es nach Angaben der Verbraucherschützer allerdings noch einige Hürden. Sie hatte aufgerufen, die Erfahrungen zu schildern, und wertete Rückmeldungen von mehr als 350 Menschen von Mai bis Juli aus.

Demnach brach mitunter der Bestellprozess einfach ab, bei der Wiederholung des Prozesses seien dann ungewollt mehrere Tickets gekauft worden. In anderen Fällen sei das bestellte Online-Ticket nicht in der entsprechenden App aufgetaucht. Einzelne Verbraucher konnten gar kein Ticket kaufen. Einige Anbieter verlangten einen Bonitätscheck, sodass der Kauf in einem geschilderten Fall aufgrund einer früheren Privatinsolvenz nicht möglich war.

"Bund und Länder sollten auf die Deutsche Bahn und die Verkehrsunternehmen einwirken, dass der Kauf des Deutschlandtickets für alle auch ohne Bonitätsprüfung möglich ist – zum Beispiel durch das Angebot anderer Zahlverfahren", forderte vzbv-Chefin Pop. Auch ein Kunde ohne Bankkonto und ein Interessierter mit Wohnsitz im Ausland konnten den Angaben nach bei mehreren Anbietern kein Ticket erwerben.

Zudem beklagten Nutzerinnen und Nutzer Probleme bei der Kündigung des Tickets. So seien Kündigungsbuttons nicht aufzufinden oder funktionierten nicht, in einigen Fällen blieb eine Bestätigung durch den Anbieter aus. Der Kundenservice sei häufig weder per Telefon noch per Mail zu erreichen.

"Wiederholt äußerten Verbraucher:innen in ihren Erfahrungsberichten Kritik an den starren Fristen für Bestellung und Kündigung", erklärte der Verbraucherzentrale Bundesverband. Viele Nahverkehrs-Kunden wünschten sich beispielsweise ein Ticket, das nach dem Kauf einmalig 30 Tage gültig ist. Kritisiert wurde auch, dass bei einigen Anbietern ausschließlich Online-Tickets erworben werden können. "Das kommt für Menschen ohne Smartphone oder zu altem Gerät einem Ausschluss gleich", bemängelte der vzbv.

H.Giordano--IM