SoVD: Finanzielle Sorgen bei Rentnern und Leistungsbeziehern werden größer
Die finanziellen Sorgen von Rentnern und Beziehern von Sozialleistungen werden nach Angaben des Sozialverbands Deutschland (SoVD) deutlich größer. "Immer mehr Menschen fragen sich, wie sie die Miete bezahlen sollen, Strom und Gas oder den Einkauf im Supermarkt. Urlaub ist für sie in ganz weite Ferne gerückt", sagte die SoVD-Vorsitzende Michaela Engelmeier der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Dienstag. "Für die Menschen, die zu unseren Ortsverbänden in die Sozialrechtsberatung kommen, geht es meistens um die nackte Existenz."
Der SoVD vertrete vor allem Rentnerinnen und Rentner sowie Menschen, die von Transferleistungen leben müssen oder eine Erwerbsminderungsrente beziehen. "Und hier können wir ganz klar beobachten: Durch die Folgen des Ukraine-Krieges sind die Sorgen im letzten Jahr immer größer geworden", sagte Engelmeier weiter. "Unsere Sozialrechtsberatung ist am Limit."
Schon vor der Corona-Pandemie hätten sich rund 50 Prozent der Deutschen keinen Urlaub leisten können. Durch die Pandemie hätten viele ihre Jobs verloren, berufliche Existenzen seien zerstört worden, Unternehmen Pleite gegangen. "Dann kam der Ukraine-Krieg mit Energiekrise, Preisexplosion und Rekordinflation."
"Wer vor drei Jahren schon wenig hatte, für den reicht es heute nur noch für das Wesentlichste: Miete, Heizen, Essen", sagte Engelmeier. "Millionen sind jetzt von einem Urlaub so weit entfernt wie nie zuvor." Selbst ein paar Tage Camping oder Ausflüge seien für viele Menschen "nicht mehr drin", so die SoVD-Vorsitzende. "Für sie ist diese Form der Teilhabe ein unerreichbarer Luxus geworden."
P.Rossi--IM