Drei internationale Konzerne nehmen Ölförderung in Libyen wieder auf
Nach etwa einem Jahrzehnt Abwesenheit haben BP und zwei weitere große Energieunternehmen angekündigt, die Erdölförderung im Krisenland Libyen wieder aufzunehmen. Die nationale libysche Ölfördergesellschaft NOC erklärte am Donnerstag, sie sei vom italienischen Eni-Konzern und British Petroleum (BP) informiert worden, dass sie die Ölförderung im Ghadames-Becken und auf einer Ölplattform im Meer wieder aufnähmen.
Eine ähnliche Mitteilung ging demnach vom algerischen Ölriesen Sonatrach für ein anderes Fördergebiet in Libyen ein. Die libysche Fördergesellschaft NOC hatte im Dezember ausländische Firmen, mit denen Öl- und Gasförderverträge bestehen, aufgefordert, ihre Aktivitäten wieder aufzunehmen. Zur Begründung verwies sie auf eine verbesserte Sicherheitslage in dem nordafrikanischen Land.
Libyen ist seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Schauplatz von Instabilität und Gefechten bewaffneter Milizen. Die von der UNO anerkannte Übergangsregierung in der Hauptstadt Tripolis im Westen ringt um die Macht mit einer Gegenregierung im Osten. Internationale Ölförderunternehmen machten daher "höhere Gewalt" geltend, um ihre Aktivitäten in Libyen aussetzen zu können, ohne Vertragsstrafen zahlen zu müssen.
Die Aussetzung der Ölförderung durch ausländische Unternehmen hatte Libyen hohe finanzielle Verluste beschert. In den vergangenen Monaten wurde die Förderung wieder ausgeweitet, so dass die Ölfördermenge auf 1,2 Millionen Barrel pro Tag stieg. Der größte Teil davon wird exportiert.
L.Marino--IM