Mehr Obdachlose in London: Aktivisten fordern Regierung zur Ursachenbekämpfung auf
Aktivisten und Sozialarbeiter haben von der britischen Regierung gefordet, die Ursachen der steigenden Obdachlosigkeit in London zu bekämpfen. Neuen Zahlen der London Assembly zufolge schliefen zwischen April und Juni in London 3272 Menschen auf der Straße - neun Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Knapp die Hälfte von ihnen waren dem in dieser Woche veröffentlichten Bericht zufolge in diesem Jahr zum ersten Mal obdachlos.
Die britische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, Obdachlosigkeit in England bis 2024 zu beenden. Nach Angaben von Rick Henderson von der Hilfsorganisation Homeless Link ist dieses Ziel nun "völlig außer Reichweite" geraten. Gründe seien der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, steigende Mieten und unterfinanzierte Hilfsorganisationen für Obdachlose.
Francesca Albanese von der Hilfsorganisation Crisis rief die britische Regierung auf, "Ursachen anzugehen statt nur Symptome zu lindern". Sie fürchtet, dass durch die hohen Lebenshaltungskosten in den kommenden Monaten noch mehr Menschen obdachlos werden.
Hypothekenzinsen und Mieten sind in den vergangenen Jahren in Großbritannien stark angestiegen. Die Regierung von Premierminister Rishi Sunak bemüht sich zwar um eine Trendwende, die hohe Inflation hat die Armut im Vereinigten Königreich aber weiter verschärft und die ohnehin hohen Mieten in London zusätzlich in die Höhe getrieben.
F.Lecce--IM