Makeiev: Ukraine hofft auf deutsche Langstreckenraketen und Marschflugkörper
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hofft im Kampf gegen Russland auf Langstreckenwaffen aus Deutschland und fordert zugleich mehr Tempo mit Blick auf Marschflugkörper des Typs Taurus. Er hoffe, "die Lieferung von Taurus dauert nicht so lange wie die Panzerdebatte in Deutschland", sagte Makeiev der Düsseldorfer "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger" vom Dienstag. Das Bundesverteidigungsministerium lehnt die Lieferung dieser Marschflugkörper bislang ab.
Makeiev bekräftigte die Wünsche der Ukraine mit Blick auf Waffenlieferungen: "US-Kampfjets vom Typ F16, die Deutschland nicht hat, wären sehr willkommen. Aber Langstreckenraketen aus Deutschland würden wir gerne nehmen, auch den Marschflugkörper Taurus, Munition und schweres Gerät zur Entminung von Gelände, in dem sich russische Streitkräfte verbarrikadiert haben."
Der Botschafter sieht aktuell keine Chance für einen Verhandlungsfrieden mit Russland. "Dieser Frieden muss erkämpft werden. Und Russland muss besiegt werden. Sonst gibt es keinen Frieden", sagte er. Russland könne den Krieg schnell beenden, indem es alle seine Truppen aus den besetzten Gebieten zurückziehe – inklusive von der Krim. Russland wolle das aber nicht, deswegen brauche sein Land Unterstützung.
Für eine Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper hatten sich am Wochenende Politiker von CDU und FDP ausgesprochen. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums hatte der "Welt am Sonntag" mitgeteilt, Minister Boris Pistorius (SPD) habe zu Taurus-Marschflugkörpern klargestellt, "dass es keine Lieferung geben wird". Die Frage nach den Gründen für diese Entscheidung blieb der Zeitung zufolge unbeantwortet.
P.Conti--IM