Il Messaggiere - Umstrittener emiratischer COP28-Leiter sieht sich durch Kritik motiviert

Börse
DAX 0.92% 19254.97
MDAX 0.71% 26514.02
Euro STOXX 50 1.03% 4877.75
SDAX -0.36% 13314.44
EUR/USD -0.38% 1.0844 $
Goldpreis -0.12% 2745.9 $
TecDAX 0.83% 3329.88
Umstrittener emiratischer COP28-Leiter sieht sich durch Kritik motiviert
Umstrittener emiratischer COP28-Leiter sieht sich durch Kritik motiviert / Foto: François WALSCHAERTS - AFP/Archiv

Umstrittener emiratischer COP28-Leiter sieht sich durch Kritik motiviert

Der umstrittene Leiter der diesjährigen UN-Klimakonferenz (COP28), Sultan Ahmed al-Dschaber, sieht sich nach eigenen Worten aufgrund seiner Tätigkeit als Chef der staatlichen Ölgesellschaft der Vereinten Arabischen Emirate (ADNOC) als geeignet für den Posten. Es liege "in unserem gemeinsamen Interesse, jemanden mit einem unternehmerischen Hintergrund einzubeziehen", sagte al-Dschaber in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Zur Kritik an seiner Ernennung sagte er, diese motiviere ihn.

Textgröße:

Er wolle "der Welt beweisen, dass eine Person mit meiner Laufbahn und meinen Qualifikationen durch meine Erfahrung einen anderen Mehrwert bieten kann". Wegen seiner Tätigkeit als ADNOC-Chef hatten hunderte Nichtregierungsorganisationen al-Dschabers Ernennung zum COP28-Chef im Januar in einem Brief an UN-Generalsekretär António Guterres heftig kritisiert. "Wir sehen keinen Interessenkonflikt darin", sagte al-Dschaber im AFP-Interview zu seiner Tätigkeit für die fossile Industrie.

Über die Dekarbonisierung im Energiesektor äußerte sich al-Dschaber zurückhaltend. Die Weltgemeinschaft müsse "alles tun, damit das 1,5-Grad-Ziel erreichbar bleibt", der Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe sei in diesem Zusammenhang "unausweichlich" und "entscheidend". Er habe aber "keinen Zauberstab", um vorherzusehen, wann das geschehe.

Solange kein neues Energiesystem aufgebaut sei, das auf "Energiequellen ohne CO2-Ausstoß" beruhe, könne das derzeitige System nicht "abgeschaltet" werden, sagte al-Dschaber: "Wir wollen keine Energiekrise schaffen." Noch heute hätten 800 Millionen Menschen auf der Welt keinen Zugang zu elektrischem Strom, vor allem in afrikanischen Staaten. Zudem werde die Weltbevölkerung in den kommenden drei Jahrzehnten weiter wachsen und schon heute gebe es eine "Versorgungslücke" bei Elektrizität.

A.Goretti--IM