Deutsche Umwelthilfe will Bau von Anbindungspipeline vor Rügen stoppen
Vor den abschließenden Beratungen zum LNG-Beschleunigungsgesetz im Parlament hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ihre grundsätzliche Kritik an dem geplanten Projekt auf Rügen erneuert und will den Bau der dortigen Anbindungspipeline stoppen. Gegen eine kürzlich bekannt gegebene Planänderung für die Ostsee-Anbindungsleitung des geplanten Flüssigerdgas-Terminals habe die DUH Einwendung beim zuständigen Bergamt Stralsund eingelegt, teilte die Organisation am Donnerstag mit.
Demnach will der zuständige Netzbetreiber Gascade die Pipeline in vier getrennte Abschnitte aufspalten, "um die verursachten Umweltauswirkungen vermeintlich gering erscheinen zu lassen". Damit jedoch setze sich die "Schönmalerei eines überflüssigen fossilen Großprojektes fort", erklärte die DUH. In der Gesamtbetrachtung werde klar, dass das LNG-Terminal mitsamt der Pipeline eine "Katastrophe für besonders schützenswerte Meeresgebiete, den Erhalt der Artenvielfalt und unser Klima" wäre.
Im Bundestag wird am Freitag über eine geplante Änderung des LNG-Beschleunigungsgesetzes abgestimmt, mit der die LNG-Anlage in Mukran auf Rügen festgeschrieben werden soll. Im Hafen Mukran sollen zwei schwimmende Importterminals für Flüssigerdgas verankert und eine Anbindungspipeline nach Lubmin gebaut werden. Auch der Bundesrat beschäftigt sich am Freitag mit dem Vorhaben.
"Noch besteht die Möglichkeit, dieses überflüssige und umweltschädliche LNG-Projekt zu verhindern", erklärte die DUH. Die Organisation forderte die Mitglieder des Bundesrates auf, "dem Spuk am Freitag ein Ende zu setzen und der Aufnahme Rügens in das LNG-Beschleunigungsgesetz eine Absage zu erteilen".
Die Regierung argumentiert mit der Versorgungssicherheit im Land. Örtlich gibt es allerdings massiven Widerstand. Klimaschützer kritisieren die LNG-Pläne der Bundesregierung zudem insgesamt als überdimensioniert und nicht kompatibel mit dem Klimaschutzgesetz.
D.Lombardi--IM