HDE erwartet starke Umsatzeinbußen im Einzelhandel und passt Prognose an
Wegen der anhaltend hohen Inflation geht der Handelsverband Deutschland (HDE) nun von noch höheren Umsatzeinbußen im Einzelhandel aus und hat seine Jahresprognose für den Einzelhandel angepasst. Erwartet werde nun 2023 ein reales Minus von vier Prozent, erklärte der HDE am Dienstag in Berlin. Bisher war der Verband von einem Rückgang von drei Prozent ausgegangen.
"Die Rahmenbedingungen bleiben insgesamt schwierig", erklärte HDE-Präsident Alexander von Preen. Höhere Energiekosten und ein teurerer Wareneinkauf hätten den Einzelhandel im ersten Halbjahr unter Druck gesetzt. Das zeige sich auch in einer Umfrage des Verbandes: Demnach gehe nur ein Drittel der Händlerinnen und Händler 2023 von steigenden Erlösen im Vergleich zum Vorjahr aus.
Grund dafür sei auch der schwache private Konsum. "Die Konsumenten beobachten die Preisveränderungen und passen ihr Einkaufsverhalten an", erklärte der HDE. Verbraucherinnen und Verbraucher kauften weniger oder wichen in vielen Fällen auf günstige Produkte aus. Ein Viertel hat laut HDE-Umfrage Angst, nicht mehr mit dem Geld auszukommen.
Hauptgeschäftsführer Stefan Genth machte deutlich, dass der Einzelhandel kein Interesse an drastisch steigenden Preisen habe. "Der Handel lebt vom privaten Konsum", erklärte er.
R.Abate--IM