Studie: Büros in deutschen Metropolen könnten zu 20.000 Wohnungen umgebaut werden
Umgebaute Bürogebäude könnten helfen, den Mangel an Mietwohnungen in deutschen Großstädten zu kompensieren. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Analyse des Immobilien-Beratungsunternehmens JLL bieten leerstehende Bürogebäude in den sieben Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart ein Potenzial von insgesamt 20.000 Wohnungen bis 2025. Solche Projekte seien fast um die Hälfte günstiger als Neubauten.
Der mögliche Umbau von Büroflächen könnte laut JLL "rund 40 Prozent des über den Zeitraum 2023 bis 2025 kumulierten zusätzlichen Bedarfs von etwa 51.000 Wohneinheiten" decken. Dennoch spielten Umnutzungen von Büroflächen zu Wohnungen in der Realität bisher kaum eine Rolle - außer in Frankfurt. Dort habe sich die Zahl der Umwandlungen in den vergangenen 15 Jahren mehr als verdoppelt.
Im Vergleich zu anderen Großstädten gebe es in der Main-Metropole viele Flächen in Bürotürmen mit natürlichem Lichteinfall, erklärten die JLL-Experten. Diese eigneten sich besonders für den Umbau. "Je besser die Lage und die Qualität des Gebäudes, desto höhere Mieteinnahmen können in der Wirtschaftlichkeitsberechnung angesetzt werden." Das könne den Ausschlag geben, ob sich der Umbau lohnt.
Die Umbaukosten betragen der Studie zufolge im Schnitt zwischen 1700 Euro und 2200 Euro pro Quadratmeter. Damit seien sie fast 50 Prozent niedriger als bei einem Neubau. Zudem liege der CO2-Verbrauch bei Sanierungen deutlich unter den Werten für neue Gebäude. "Ein Aspekt, der bei genehmigungsrechtlichen Fragen vorteilhaft sein kann", erklärte JLL. Denn emissionsärmere Sanierungen könnten Kommunen beim Erreichen der Klimaziele helfen.
P.Russo--IM