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Streik der Hollywoodschauspieler vorerst abgewendet
Streik der Hollywoodschauspieler vorerst abgewendet / Foto: Robyn Beck - AFP

Streik der Hollywoodschauspieler vorerst abgewendet

Ein Streik von Schauspielerinnen und Schauspielern in Hollywood ist vorerst abgewendet. Kurz vor Ablauf einer Frist um Mitternacht in der Nacht zum Samstag (Ortszeit) willigte die Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild (SAG-AFTRA) in eine Verlängerung des Zeitraums für die Verhandlungen mit den großen Studios ein. Der derzeitige Tarifvertrag wurde bis zum 12. Juli verlängert - und entsprechend die Zeitgrenze für die Verhandlungen, wie die Gewerkschaft mitteilte.

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Allerdings könnte es immer noch zu einem Streik mit gewaltigen Auswirkungen auf Film und Fernsehen kommen, wenn bis Ablauf der neuen Frist kein Verhandlungsergebnis erzielt wird. In der SAG-AFTRA sind 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler zusammengeschlossen.

Die Drehbuchautoren der US-Film- und Fernsehindustrie waren bereits Anfang Mai in den Streik getreten. Sollten die Schauspieler folgen, wäre es der erste Doppel-Streik in Hollywood seit dem Jahr 1960. Hat der Arbeitsausstand der Drehbuchautoren Produktionen für Kino und Fernsehen bereits stark behindert, könnte ein Schauspielerstreik die Branche endgültig zum Stillstand bringen.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler verlangen angesichts der hohen Inflation unter anderem höhere Gagen und Folgevergütungen von Disney, Netflix und Co. "Menschen, die nicht in der Branche sind - und sogar einige, die es sind - überschätzen enorm, wie viel Geld Schauspieler verdienen", sagt die Schauspielerin Rebecca Metz der Nachrichtenagentur AFP. "Man nimmt einfach an, dass jemand reich sein muss, wenn man ihn im Fernsehen sieht."

Es sei aber heutzutage "viel härter" für Schauspieler, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sagte die aus Serien wie "Better Things" und "Shameless" bekannte Darstellerin. Viele müssten Nebenjobs annehmen, um sich über Wasser zu halten.

Die Schauspieler fordern auch Zusagen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Sie fürchten, dass ihre Schauspielauftritte und Stimmen als Daten für KI genutzt werden könnten, ohne dass sie dafür Geld erhalten. Viele Schauspieler beklagen auch die Zunahme von selbst aufgezeichneten Castings seit der Corona-Pandemie. Solche Castings sind für sie mit höherem Aufwand verbunden und berauben sie einer direkten Rückmeldung durch die Casting-Agentur. Häufig wissen Schauspieler nicht einmal, ob ihre eingereichten Videos angeschaut wurden.

V.Barbieri--IM