Belgien und Energiekonzern Engie einigen sich bei Akw-Laufzeitverlängerung
Belgien hat sich mit dem französischen Energiekonzern Engie final auf den Weiterbetrieb der belgischen Atomkraftwerke verständigt. Auf Wunsch des Landes wird die Laufzeit zweier Reaktoren über das ursprüngliche Ausstiegsdatum 2025 hinaus verlängert, erklärte der Konzern am Donnerstag. Der Bestätigung einer bereits vorläufig erzielten entsprechenden Einigung für die Laufzeitverlängerung hatte lange noch ein Streit über die Kosten für die Unterbringung von Atommüll entgegengestanden.
Die Vereinbarung zwischen der belgischen Regierung und Engie sieht nun vor, dass der Staat einen Fixbetrag von 15 Milliarden Euro dafür zahlt, dass sich das Unternehmen um die Einlagerung des radioaktiven Materials kümmert, wie aus der Erklärung hervorgeht. Engie-Geschäftsführerin Catherine MacGregor sprach von einer "ausgewogenen Vereinbarung". Das Unternehmen habe nun Klarheit.
Belgien hatte im Zuge der Energiekrise eine Laufzeitverlängerung zweier seiner Atomreaktoren beschlossen. Das Land verfügt über insgesamt sieben Reaktoren an den beiden Standorten Doel bei Antwerpen und Tihange zwischen Lüttich und Namur, von denen fünf noch in Betrieb sind.
Alle Reaktoren sollten ursprünglich bis 2025 abgeschaltet werden. Mit dem Betreiber Engie einigte sich die Regierung im Januar dann vorläufig, die beiden Reaktoren Tihange 3 und Doel 4 nur vorübergehend für eine Instandsetzung abzuschalten, um sie Ende 2026 wieder für weitere zehn Jahre ans Netz zu nehmen.
H.Giordano--IM