Indischer Premier Modi gelobt Einsatz für "Frieden" in der Ukraine
Der indische Premierminister Narendra Modi hat bei seinem Staatsbesuch in den USA versprochen, sich für einen Frieden in der Ukraine einsetzen zu wollen. "Seit Beginn der Ereignisse in der Ukraine hat Indien einen Schwerpunkt auf die Lösung von Streitigkeiten, auf Dialog und Diplomatie gesetzt", sagte Modi am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus an der Seite von US-Präsident Joe Biden.
"Wir sind absolut bereit, auf jede uns mögliche Weise einen Beitrag zu leisten, den Frieden wieder herzustellen", fügte Modi hinzu. Indien hat sich bislang allerdings Bemühungen westlicher Staaten verweigert, Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine international zu isolieren. Indien kauft vielmehr in großem Umfang russisches Erdöl und verhilft Russland damit zu wichtigen Finanzmitteln.
Modi stellte sich am Donnerstag im Weißen Haus bei einer für ihn seltenen Pressekonferenz den Fragen von Journalisten. Er wies dabei Vorwürfe zurück, in Indien werde die muslimische Minderheit diskriminiert. Ob bei "Kaste, Glaube, Religion oder Geschlecht, es gibt überhaupt keinen Raum für Diskriminierung", sagte der Hindu-Nationalist. Erst vor Kurzem hatte das US-Außenministerium in einem Bericht Angriffe gegen Angehörige religiöser Minderheiten wie Christen und Muslime in Indien angeprangert.
Modi war erst der dritte Staats- oder Regierungschefs, der seit dem Amtsantritt von Biden im Januar 2021 einen Staatsbesuch in den USA absolvierte. Der Besuch hatte große politische Bedeutung: Die US-Regierung will Indien als Gegengewicht zu China etablieren und die Regierung in Neu Delhi zu einem Bruch mit Russland bewegen.
Bei der Pressekonferenz mit Modi wurde Biden auch nach einer Äußerung gefragt, in der er den chinesischen Präsidenten Xi Jinping mit "Diktatoren" gleichgesetzt hatte. Biden sagte, er werde weiterhin das zum Ausdruck bringen, was er mit Blick auf China als "Fakten" ansehe. Er gehe zudem nach wie vor davon aus, Xi in naher Zukunft zu treffen. Die "Diktatoren"-Äußerung hatte die Führung in Peking verärgert.
E.Mancini--IM