US-Behörde geht weiter gegen Übernahme von Videospiel-Riese durch Microsoft vor
Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC will die Übernahme des Videospiel-Herstellers Acitivision Blizzard durch den Technologie-Riesen Microsoft mit Hilfe der Justiz vorübergehend aufhalten: Die FTC beantragte am Montag bei einem Bundesgericht in San Francisco eine einstweilige Verfügung, wie aus Gerichtsunterlagen hervorging. Diese sei notwendig, "um Schaden abzuwenden", solange die FTC prüfe, ob "die geplante Übernahme gegen US-Wettbewerbsgesetze verstößt", erklärte die Behörde.
Microsoft will Activision Blizzard für 69 Milliarden Dollar (64 Milliarden Euro) kaufen. Die FTC befürchtet, dass Microsoft die Übernahme dazu nutzen könnte, den Wettbewerb in "mehreren dynamischen und schnell wachsenden Spielemärkten zu schädigen".
Mit dem Antrag auf einstweilige Verfügung will die US-Regierung vermeiden, dass die Unternehmen den Deal vor Ablauf einer Frist am 18. Juli endgültig abschließen. Die FTC hatte bereits ein Verwaltungsverfahren eingeleitet, um die Risiken der Übernahme zu bemessen. Dazu ist für August eine Anhörung angesetzt. Presseberichten zufolge könnten Microsoft und Activision jedoch trotz des Verfahrens in den USA und einer Blockade durch die britische Wettbewerbsbehörde (CMA) versuchen, das Geschäft zum Abschluss zu bringen.
Wegen befürchteter Wettbewerbsverzerrungen hatte die US-Verbraucherschutzbehörde im Dezember bereits gegen die Übernahme Klage eingereicht. Die britische CMA hatte im April erklärt, es sei zu befürchten, dass der Zusammenschluss "zu weniger Innovation und weniger Auswahl für britische Spieler" im Bereich des Cloud-Gamings führe. Die EU-Kommission hingegen hatte die Übernahme des Entwicklers bekannter Spiele wie "Call of Duty" und "World of Warcraft" Mitte Mai unter Auflagen gebilligt.
Durch die Übernahme soll das weltweit drittgrößte Videospiel-Unternehmen entstehen. Microsoft ist auf dem Videospielmarkt vor allem mit seiner Konsole Xbox vertreten.
F.Lecce--IM