Haseloff fordert bundesweite Aufteilung der Netznutzungsgebühren
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) fordert, Erzeuger von grüner Energie nicht weiter zu benachteiligen. "Wer grünen Strom erzeugt, hat automatisch einen hohen Strompreis", sagte Haseloff dem Nachrichtenportal t-online nach einem Bericht vom Sonntag. Er dringt daher auf eine bundesweite Aufteilung der Netznutzungsgebühren, die einen erheblichen Teil des Strompreises ausmachten.
Sachsen-Anhalt sei mit rund 3000 Windrädern unter den Top drei der Erzeuger erneuerbarer Energien. Doch damit kletterten auch die Kosten für Strom auf ein Rekordniveau. Jedes dieser Windräder habe einen dezentralen Einspeisepunkt. "Das führt zu hohen Netznutzungsentgelten, was sich wiederum auf den Strompreis auswirkt, den wir entrichten müssen, und zwar dort, wo der grüne Strom eingespeist wird", kritisiert Haseloff.
Die Bürger in seinem Bundesland verdienten weniger als der Durchschnitt in Deutschland, zahlten aber die höchsten Preise für Strom. Die Bundesregierung müsse diese Ungerechtigkeit beseitigen, sagte Haseloff.
Weil der überschüssige Strom aus seinem Bundesland nach dem Abschalten der letzten Atomkraftwerke in den Süden geleitet würde, fordert er nun, "dass die Netznutzungsgebühren, die einen erheblichen Teil des Strompreises ausmachen, bundesweit aufgeteilt werden, wie es bei den Anlagen auf dem Meer schon seit Jahren der Fall ist."
Z.Bianchi--IM