Spanien prüft mögliche Umgehung von Importverboten russischen Öls
Die spanische Regierung hat eigenen Angaben zufolge eine Untersuchung möglicher Importe von Dieselkraftstoff aus Russland über Drittländer eingeleitet. Bei einer ersten Untersuchung seien alle Papiere in Ordnung gewesen, erklärte Energieministerin Teresa Ribera am Freitag. Doch auch beim kleinsten Verdacht sei es "notwendig zu verifizieren, ob die importieren Produkte vom angezeigten Ort oder aus einem anderen Land kommen", fügte sie hinzu.
Die Europäische Union hat die Einfuhr russischen Rohöls und russischer Erdölprodukte infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine untersagt. Experten und Öl-Unternehmen vermuten jedoch, dass russischer Dieselkraftstoff über Drittstaaten nach wie vor in EU-Mitgliedsländer geliefert wird. Die spanische Zeitung "El Mundo" berichtete Freitag, dass seit Jahresbeginn mindestens zwei Schiffe verdächtigt wurden, russische Kraftstoffe aus Marokko nach Spanien gebracht zu haben.
Riberas Ministerium erklärte, sie werde der Europäischen Kommission ein neues Zertifizierungs- und Rückverfolgungssystem für Ölimporte vorschlagen.
Marokkos Regierung hatte vergangenen Monat erklärt, der Anteil russischen Diesels an Marokkos Importen betrage neun Prozent, wie schon "seit vielen Jahren". Oppositionsgruppen fordern jedoch angesichts von "Zweifeln und Verdächtigungen" hinsichtlich des Imports russischen Diesels und dessen "möglichen Wiederverkauf" an Länder mit Importverboten zu prüfen.
P.Rossi--IM