EVG wirft Bahn einseitigen Abbruch der Gespräche vor
Im Tarifstreit mit der Bahn hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) dem Konzern vorgeworfen, die Gespräche einseitig abgebrochen zu haben. Die Abreise des Verhandlungsführers der Bahn vom Verhandlungsort in Fulda sei "völlig unverständlich", teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit und erklärte weiterhin ihre Verhandlungsbereitschaft. Sie forderte ein verbessertes Angebot und schloss "weitere Warnstreiks" nicht aus.
"Wir wollten in großen Schritten vorankommen und hatten unseren Aufenthalt in Fulda bereits bis Freitag verlängert", erklärte der Tarifverantwortliche der Gewerkschaft, Kristian Loroch. "Dass die Bahn die Verhandlungen nun für beendet erklärt, zeigt uns, dass sie kein echtes Interesse daran hat, eine Einigung mit der EVG zu erzielen."
Die Gespräche in dem festgefahrenen Tarifkonflikt waren am Dienstag in Fulda wieder aufgenommen worden. Die Bahn legte ein neues Angebot vor, das sich am Tarifabschluss im öffentlichen Dienst orientiert. Es sieht Einmalzahlungen und unter anderem zehn Prozent mehr Lohn ab kommendem Jahr vor. Die EVG lehnte es jedoch umgehend als unzureichende Basis für Verhandlungen ab.
"Das vorliegende Angebot hat den Erwartungen der Beschäftigten in keinster Weise entsprochen", erklärte die EVG-Tarifverantwortliche Cosima Ingenschay. Kritik übt die EVG vor allem an der langen Laufzeit von 27 Monaten und an geplanten Lohnerhöhungen erst im kommenden Jahr. Die Bahn erklärte daraufhin am Mittwochmorgen, wenn die EVG nicht über dieses Angebot reden wolle, seien die Verhandlungen beendet.
M.Fierro--IM