Verkehrssektor geht von baldiger Preiserhöhung bei 49-Euro-Ticket aus
Das 49-Euro-Ticket dürfte schon bald keines mehr sein. "Ich gehe davon aus, dass wir den Preis erhöhen müssen", sagte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Ingo Wortmann, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. "Inflationsbedingt, Personale werden teurer, Material wird teurer", führte er aus.
Das bundesweit im Regional- und Nahverkehr gültige Ticket startet am 1. Mai. Die Bundesregierung hatte betont, dass das Angebot von 49 Euro pro Monat lediglich ein "Einführungspreis" sei. Auch deshalb ist in der offiziellen Kommunikation stets die Rede vom Deutschlandticket, nicht vom 49-Euro-Ticket.
Insbesondere die Bundesländer, welche die Kosten für das Ticket zur Hälfte tragen, hatten im Gesetzgebungsverfahren darauf gedrungen, den Preis künftig maßgeblich in Abhängigkeit von der Nachfrage zu gestalten: Sollten weniger Menschen als geplant sich für das Ticket entscheiden, sollten die Einnahmelücken über Preiserhöhungen ausgeglichen werden.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) wollte sich dazu nicht äußern. Es gebe keinen "schlagartigen" Ansturm auf das Deutschlandticket, "sondern das wird ein kontinuierlicher Anstieg sein", sagte er. "Und deswegen müssen wir noch etwas Geduld haben, um solche Fragen beantworten zu können." Es zeichne sich aber bereits ab, dass das Deutschlandticket ein Erfolg sei.
VDV-Chef Wortmann nahm die Politik mit Blick auf künftige Preiserhöhungen in die Pflicht. Es liege an der öffentlichen Hand, dafür zu sorgen, dass die absehbare Preiserhöhung "nicht allzu stark ausfällt, um die Kundinnen und Kunden nicht von Anfang an zu überfordern".
N.Baggi--IM