Verbraucherzentrale: Immer mehr Anfragen für Beratung bei Bauvorhaben
Immer mehr Menschen wenden sich wegen Problemen bei Bauvorhaben an Verbraucherschützer. "Die Zinsen steigen, die Baukosten explodieren und der Materialmangel führt zu Verzögerungen am Bau", erklärte die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz am Donnerstag. "Viele Bauinteressierte sind dadurch verunsichert und wenden sich an die Bauberatung."
"Ob mangelhafte Leistungen, ungerechtfertigte Zahlungsaufforderungen, Verzögerungen in der Bauausführung wegen Materialmangels oder Verstöße durch unwirksame Allgemeine Geschäftsbedingungen - Ratsuchende kommen mit vielfältigen Fragen zu uns", erklärte der Fachanwalt Thomas Somplatzki. Im Auftrag der Verbraucherzentrale prüft er Verträge und berät bei baurechtlichen Auseinandersetzungen. "Aktuell gibt es sowohl beim Neubau als auch bei Sanierungen zunehmend Streitigkeiten wegen nicht eingehaltener Fertigstellungstermine und Baukostenerhöhungen."
Die Verbraucherschützer raten ausdrücklich dazu, sich bei Zweifeln und Problemen Hilfe zu holen. "Eine qualifizierte, unabhängige Bauberatung kann wesentlich zu einer guten Bauqualität beitragen", erklärte Milena Knap-Gradinger von der Verbraucherzentrale in Mainz.
Das Vergleichsportal Check24 geht davon aus, dass die Zinssätze für Baufinanzierungen weiter steigen werden. Zuletzt habe es war einen leichten Rückgang gegeben. "Aktuell liegen die durchschnittlichen Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen mit 3,31 Prozent effektiv p. a. etwa 0,3 Prozentpunkte niedriger als der Jahreshöchstwert", erklärte das Vergleichsportal.
In den kommenden Wochen sei aber wieder mit steigenden Zinsen zu rechnen. "In den kommenden Monaten wird der Zinssatz durch weitere Zinserhöhungen der EZB wieder Richtung vier Prozent oder sogar darüber hinaus gehen", erklärte Check24-Experte Ingo Foitzik.
P.Conti--IM