Baerbock fordert von Russland Ende der Verminung landwirtschaftlicher Flächen in Ukraine
Bundesaußenministerin Annalena Barbock (Grüne) hat Russland dazu aufgerufen, die Verminung von Feldern in der Ukraine zu beenden. Moskau müsse "endlich seine rücksichtslose großflächige Verminung landwirtschaftlicher Flächen in der Ukraine einstellen", erklärte Baerbock am Dienstag. Diese ziehe nicht nur viele zivile Opfer nach sich, sondern hindere zahlreiche Bäuerinnen und Bauern daran, "ihre Felder zu bestellen und die Ernte einzufahren", sagte Baerbock. "So verknappt Russland das Lebensmittelangebot auf dem Weltmarkt und verschärft damit den Hunger in der Welt."
Antipersonenminen seien "grausame Waffen", erklärte die Ministerin anlässlich des Internationalen Tags der Aufklärung zur Minengefahr. Sie seien der Grund, weshalb Mütter und Väter in Ländern wie Bosnien und Herzegowina, Kambodscha und dem Irak "noch Jahrzehnte nach einem Konflikt jedes Mal um ihre Kinder bangen müssen, wenn diese nach draußen spielen gehen". Antipersonenminen würden besonders oft Zivilisten treffen und zerrissen auf diese Weise "im wahrsten Sinne des Wortes Familien und Gesellschaften".
Nach Angaben der Organisation Save the Children ist jedes achte Minenopfer im Ukraine-Krieg ein Kind. Bereits vor dem russischen Angriffskrieg war die Ukraine eines der am stärksten mit Minen belasteten Länder der Welt. Seit dem Krieg hat sich die Zahl der verminten Flächen demnach verzehnfacht und nimmt nun 30 Prozent oder rund 180.000 Quadratkilometer der Landesfläche ein – ein Gebiet von der Größe des US-Bundesstaates Florida. Allein in den vergangenen anderthalb Monaten seien 126 Menschen Opfer von Minen geworden - durchschnittlich drei getötete oder verletzte Zivilisten pro Tag.
"Jetzt, wo sich der Frühling nähert, ist es schockierend, dass Kinder, die draußen spielen und sich treffen möchten, einer ständigen tödlichen Gefahr ausgesetzt sind", sagt die Länderdirektorin von Save the Children in der Ukraine, Sonia Khush. Landminen machten "keinen Unterschied zwischen einem Kind und einem Soldaten". Ihr Einsatz verstoße "gegen internationales Recht", stelle eine große Gefahr für Kinder dar und behindere zudem die Möglichkeit, "humanitäre Hilfe dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt" werde.
K.Costa--IM