Großstreik im Verkehrssektor in Deutschland begonnen
In Deutschland hat in der Nacht zum Montag der angekündigte Großstreik im Verkehrssektor begonnen. Seit Mitternacht sind bundesweit rund 350.000 Beschäftigte in verschiedenen Bereichen zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Wegen des Tarifkonfliktes im öffentlichen Dienst und bei der Bahn hatten die Dienstleistungsgesellschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) den Streikaufruf gestartet.
Die seit vielen Jahren umfangreichsten Streiks dürften weite Teile des Verkehrs in Deutschland lahmlegen. Die Deutsche Bahn hat für Montag den gesamten Fernverkehr eingestellt und auch im Regionalverkehr werden voraussichtlich kaum Züge verkehren.
Hinzu kommen Streiks in zahlreichen Nahverkehrsverbünden, also bei S-Bahnen und Bussen, und an fast allen Verkehrsflughäfen mit Ausnahme Berlins. Am Sonntag begann der Streik bereits am Flughafen München; dort fand kein regulärer Passagierverkehr statt. Der Schiffsverkehr wird an Schleusen und Häfen bestreikt. Auf den Straßen dürfte deutlich mehr los sein als gewöhnlich.
Verdi geht am Montag in die dritte Runde der Tarifverhandlungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent und monatlich mindestens 500 Euro mehr Gehalt.
Die EVG befindet sich in Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn und rund 50 weiteren Unternehmen. Sie fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber 650 Euro als "soziale Komponente".
N.Baggi--IM