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Familien ziehen negative Bilanz ihrer wirtschaftlichen Lage
Familien ziehen negative Bilanz ihrer wirtschaftlichen Lage / Foto: Fabian Sommer - POOL/AFP/Archiv

Familien ziehen negative Bilanz ihrer wirtschaftlichen Lage

Familien in Deutschland ziehen eine zunehmend negative Bilanz ihrer wirtschaftlichen Lage. Nach dem am Montag vom Bundesfamilienministerium veröffentlichten "Familienbarometer" bewerten nur noch 43 Prozent der Eltern minderjähriger Kinder ihre wirtschaftliche Lage positiv. 45 Prozent sagen: "es geht", zwölf Prozent sehen die Lage "eher schlecht" oder "schlecht". Nach Angaben des für die Befragung verantwortlichen Allensbach-Instituts verschlechterte sich die Bewertung im Verlauf des letzten Jahres damit deutlich.

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Insbesondere Alleinerziehende sehen ihre finanzielle Lage demnach kritisch. Fast alle Eltern - der Umfrage zufolge 93 Prozent - macht die Inflation große Sorgen. Persönlich belastet durch die hohe Inflation sehen sich klare Mehrheiten der schwächeren und der mittleren sozialen Schichten. In der oberen sozialen Schicht fühlen sich 42 Prozent persönlich belastet.

Wie die Umfrage weiter ergab, ist in der Bevölkerung insgesamt und speziell bei Eltern die Erwartung hoch, dass der Sozialstaat materieller Ungleichheit entgegenwirkt und gute Startchancen für alle Kinder fördert. 70 Prozent der Bevölkerung erwarten demnach von der Familienpolitik, dass die Kinderarmut reduziert wird. 60 Prozent der Gesamtbevölkerung befürworten die Einführung der Kindergrundsicherung, bei Eltern minderjähriger Kinder sind es sogar 75 Prozent.

Die von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) geplante Kindergrundsicherung ist wegen ihrer Kosten in der Ampel-Koalition umstritten. Vorgesehen ist, dass ab 2024 Kinder staatlich stärker unterstützt werden, die Mehrkosten beziffert Paus mit jährlich zwölf Milliarden Euro.

In der partnerschaftlichen Aufgabenteilung von Familien- und Erwerbsarbeit klafft der Befragung zufolge weiter eine große Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit. So äußerte knapp die Hälfte der Eltern, sie seien für eine hälftige Aufteilung von Kinderbetreuung, Haushalt und Erwerbstätigkeit. Umgesetzt wird das aber nur in etwa jeder sechsten Familie.

Für das Familienbarometer führte das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Bundesfamilienministeriums eine repräsentative Studie zur Aufgabenteilung in Familie und Beruf sowie weitere repräsentative Umfragen durch.

E.Colombo--IM