Tunesiens Präsident weist Rassismus-Vorwürfe zurück
Nach heftiger Kritik an einer von ihm gehaltenen Rede zur Migration hat der tunesischen Präsident Kais Saied Rassismus-Vorwürfe zurückgewiesen. "Ich bin Afrikaner und ich bin stolz darauf, Afrikaner zu sein", sagte der Staatschef am Mittwoch in Tunis. Die gegen ihn erhobenen Rassismus-Vorwürfe seien "bösartig".
Für ihn seien alle Afrikaner, die sich in Tunesien aufhalten, "Brüder", versicherte Saied bei einem Treffen mit dem Präsidenten von Guinea-Bissau, Umaro Sissoco Embalo. Dieser steht derzeit der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) vor und unterstützte seinen Gesprächspartner: Saieds Bemerkungen seien "fehlinterpretiert" worden.
Saied hatte im vergangenen Monat in einer Rede gefordert, gegen die illegale Einwanderung von Menschen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara vorzugehen. Er machte diese für "Gewalt, Verbrechen und inakzeptable Handlungen" in Tunesien verantwortlich. Der Präsident sprach wörtlich von "Horden illegaler Einwanderer" und forderte, der illegalen Einwanderung "schnell ein Ende zu bereiten". Seine Rede löste in Tunesien eine Welle der Gewalt gegen Migranten aus - und stieß international auf breite Empörung.
jes
E.Mancini--IM