Arbeitsmarkt in Deutschland weiterhin stabil
Die Lage am Arbeitsmarkt in Deutschland ist weiterhin stabil. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Februar verglichen mit Januar geringfügig um 4000 auf 2.620.000 an, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg am Mittwoch mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag demnach wie bereits im Januar bei 5,7 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat war die Quote um 0,4 Prozentpunkte erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen lag um 192.000 höher. Ohne Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter stieg die Zahl der Arbeitssuchenden demnach nur sehr leicht an. Merklich erhöht hat sich nach Angaben der BA nach zuletzt verfügbaren Daten aber die Kurzarbeit.
Die Zahl der Erwerbstätigen ist nach aktuellen BA-Daten vom Januar weiter gestiegen - im Vergleich zum Vormonat um 64.000. Mit 45,57 Millionen Menschen stieg sie im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 454.000. Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nahm demnach in ähnlichem Umfang zu.
"Insgesamt zeigte sich der Arbeitsmarkt trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation beständig", erklärte BA-Chefin Andrea Nahles. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) begrüßte die "Nürnberger Zahlen" als Zeichen für einen "beständigen Arbeitsmarkt trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes". Positiv hervorzuheben sei insbesondere der Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften blieb derweil hoch. Im Februar waren bei der BA zwar 44.000 weniger offene Arbeitsstellen gemeldet als vor einem Jahr. "Insgesamt zeigt sich der Personalbedarf aber weiter auf vergleichsweise hohem Niveau", erklärte die Agentur. Der BA-Stellenindex blieb im Februar 2023 unverändert bei 127 Punkten.
"Die Unternehmen sind weiterhin händeringend auf der Suche nach Personal", erklärte der FDP-Abgeordnete Pascal Kober. Er forderte unter anderem politische Maßnahmen, um Arbeitskräfte im Ausland zu gewinnen und Geringqualifizierte weiterzubilden.
Arbeitsminister Heil kündigte an, die Fachkräfteeinwanderung weiter systematisch anzukurbeln. Es sei bereits "bemerkenswert, dass der überwiegende Teil der zusätzlichen Beschäftigten eine ausländische Staatsangehörigkeit hat", erklärte er.
Der ehemalige Chef der Gewerkschaft Verdi und heutige Bundestagsabgeordnete der Grünen, Frank Bsirske, plädierte insbesondere für Lohnerhöhungen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. "Branchen mit schlechten Arbeitsbedingungen und vergleichsweise niedrigen Löhnen werden es in Zukunft schwer haben, Arbeitskräfte zu finden und an sich zu binden", erklärte er.
K.Costa--IM