Südafrikas Präsident verhängt nationalen Katastrophenzustand wegen Stromkrise
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat angesichts eines dramatischen Strommangels den nationalen Katastrophenzustand ausgerufen. Damit solle auf die "Stromkrise und ihre Auswirkungen" reagiert werden, sagte Ramaphosa am Donnerstag in Kapstadt in einer Rede zur Lage der Nation. "Außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen." Die Ausrufung des Katastrophenzustands setzt zusätzliche Mittel frei. Ramaphosa kündigte zudem an, einen Sonderminister für die Stromversorgung ernennen zu wollen.
Südafrika leidet derzeit unter der schwersten Stromkrise in der Geschichte des Landes. In den vergangenen Monaten hatte sich das seit Jahren anhaltende Problem der Stromversorgung weiter verschärft. Angesichts der Stromknappheit können die rund 60 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Südafrikas nur zu bestimmten Tageszeiten kochen, ihre Wäsche waschen und ihre Telefone aufladen. Teilweise fällt der Strom an bis zu zwölf Stunden pro Tag aus.
Der staatliche Energieversorger Eskom, der 90 Prozent des im Land verbrauchten Stroms produziert, ist hoch verschuldet. Das Unternehmen kämpft zudem mit in die Jahre gekommenen und schlecht gewarteten Kohlekraftwerken, die regelmäßig ausfallen.
A.Uggeri--IM