Pistorius hofft kommende Woche auf weitere Zusagen bei Leopard-Panzern für Ukraine
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hofft kommende Woche auf weitere Zusagen von Partnerländern für die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine. Er habe mit seinen Kollegen aus Polen und der Ukraine dazu ein Treffen in Brüssel verabredet, sagte Pistorius am Mittwoch bei einem Besuch in Warschau. Denn bei geplanten Zusammenstellung von Bataillonen mit Leopard-Kampfpanzern seien die Partner "noch nicht am Ziel". Es gebe "noch Luft nach oben, was einige Länder angeht".
"Wir hoffen sehr, dass sich aus dieser Initiative heraus dann mehr Leopard-Nationen anschließen", sagte Pistorius. Am 14. und 15. Februar findet in Brüssel ein reguläres Treffen der Nato-Verteidigungsminister statt. Am Rande war bereits eine Zusammenkunft der "Ramstein-Gruppe" von Unterstützerländern der Ukraine angesetzt gewesen. Nun kommt auch ein Treffen der Länder mit Leopard-Panzern hinzu.
Deutschland hatte der Ukraine Ende Januar 14 moderne Leopard-2A6-Kampfpanzer zugesagt und als Ziel ausgegeben, der Ukraine mit Partnern "rasch zwei Panzer-Bataillone mit Leopard-2-Panzern zur Verfügung zu stellen".
Pistorius stellte klar, dass es sich um Bataillone nach ukrainischen Standards handelt und damit um 31 Panzer je Einheit. Er hoffe, dass das erste Bataillon "in den ersten vier Monaten dieses Jahres, vielleicht in drei Monaten" bereit gestellt werden könne, sagte er. "Wir müssen so schnell wie möglich vorangehen."
Pistorius war zuvor in die Ukraine gereist. Er traf dort nach eigenen Angaben auch Soldaten, "die jetzt auf dem Weg nach Deutschland sind", um am Leopard 2 A6 "unter anderem in Munster überwiegend ausgebildet zu werden". Er habe dabei "in sehr, sehr ernste Gesichtet geguckt", sagte Pistorius. Denn 70 Prozent der Soldaten seien "gerade von der Front" gekommen.
Sie wüssten, dass sie nach der Ausbildung, "wieder an die Front gehen", sagte Pistorius. "Und so ernst die Gesichter waren (...), so entschlossen waren die Gesichter aber auch und brachten zum Ausdruck: Wir geben nicht nach." Die Soldatinnen und Soldaten in der Ukraine erteilten "Russland, aber auch der Welt eine Lektion in Sachen Mut und Wehrhaftigkeit und Durchhaltevermögen".
L.Bernardi--IM