Australien will Wasserqualität am Great Barrier Reef verbessern
Millionenhilfe für sterbende Korallen: Die australische Regierung will in den kommenden Jahren umgerechnet 117 Millionen Euro für eine bessere Wasserqualität am berühmten Great Barrier Reef ausgeben. Wie Australiens Umweltministerin Tanya Plibersek am Freitag mitteilte, soll mit dem Geld unter anderem die Pestizidbelastung gesenkt werden. Neben steigenden Wassertemperaturen infolge des Klimawandels gilt verschmutztes Wasser als eine der größten Bedrohungen für das Korallenriff.
"Schlechte Wasserqualität verhindert das Nachwachsen von Korallen, tötet Seegras und blockiert das für ein gesundes Riff erforderliche Sonnenlicht", erklärte Umweltministerin Plibersek. Die angekündigten Millionenhilfen seien notwendig, "um dafür zu sorgen, dass unsere Kinder und Enkelkinder die Schönheit und Erhabenheit des Riffs genießen können". Mit dem Geld soll zudem die Ausbreitung invasiver Arten besser kontrolliert werden.
"Das Riff braucht jede Hilfe, die es bekommen kann", begrüßte die australische Meeresökologin Lissa Schindler die Ankündigung der Regierung. "Die Wasserverschmutzung ist eine der größten Gefahren für das Riff neben dem Klimawandel", fügte sie hinzu. Dieser sei allerdings weiter die größte Bedrohung, gegen die mehr getan werden müsse.
Das 2300 Kilometer lange Great Barrier Reef besteht aus rund 2500 verschiedenen Riffen und mehr als 900 Inseln. Es beherbergt mehr als 600 Korallen- und über 1600 Fischarten. Seit Jahrzehnten leidet es immer wieder unter Korallenbleichen, die auf die Erwärmung des Ozeans im Zuge des Klimawandels zurückzuführen sind. Die Korallen stehen dann unter Stress und stoßen die in ihnen lebenden bunten Algen ab, die ihre wichtigste Nahrungsquelle sind.
Die Korallen verlieren in der Folge ihre Farbe und geraten in Lebensgefahr. Gebleichte Korallen können sich zwar wieder erholen, wenn die Temperaturen sinken und andere Faktoren wie Überfischung und Verschmutzung reduziert werden. Entscheidend ist aber das Ausmaß der Schäden.
L.Marino--IM