

Oberste Stufe von SpaceX-Riesenrakete Starship bei achtem Testflug erneut explodiert
Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk hat beim achten Testflug der Riesenrakete Starship am Donnerstag erneut einen Rückschlag erlitten. Die oberste Stufe der Rakete explodierte kurz nach dem Start vom Weltraumbahnhof Boca Chica im Bundesstaat Texas. SpaceX bezeichnete die Explosion in Musks Onlinedienst X als "ungeplante Zerlegung", einen Euphemismus, den das Unternehmen bereits beim vorherigen Teststart Mitte Januar verwendet hatte. Bei dem siebten Versuch war die oberste Raketenstufe ebenfalls explodiert.
Ein "energetisches Ereignis im hinteren Teil von Starship" habe zum Verlust mehrerer Triebwerke geführt. "Dies führte wiederum (...) letztendlich zu einem Kontaktverlust mit Starship", teilte das Unternehmen weiter mit. SpaceX arbeite bei der Untersuchung der Vorgänge eng mit den Flugsicherheitsbehörden zusammen und werde gegebenenfalls "Korrekturmaßnahmen umsetzen". Die nach der Explosion herabgefallenen Trümmerteile enthielten keine "giftigen Materialien".
Die Flugsicherheitsbehörde FAA bestätigte, dass die Vorgänge vor einem erneuten Testflug der Starship-Rakete untersucht werden müssten. Wegen der herabfallenden Raketenteile wurde der Flugverkehr an der US-Ostküste und in Florida teilweise kurzzeitig ausgesetzt.
Nach der Explosion der obersten Raketenstufe beim siebten Testflug Mitte Januar waren Trümmerteile auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik eingeschlagen. Die FAA hatte daraufhin ebenfalls ein vorübergehendes Flugverbot verhängt.
Starship ist mit 123 Metern die bisher größte und leistungsstärkste Weltraumrakete überhaupt und soll laut Musks Plänen eines Tages Menschen zum Mars bringen. Vor dem Start am Donnerstag war der achte Testflug mehrmals verschoben worden. Ursprünglich hätte der achte Starship-Testflug am Montag stattfinden sollen. Wegen eines technischen Problems war er jedoch in letzter Minute abgesagt worden.
Mit Starship verfolgt SpaceX das Ziel, eine vollständig wiederverwendbare und damit konstengünstigere Rakete zu bauen. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will die Rakete zunächst für die Wiederaufnahme bemannter Flüge zum Mond nutzen.
E.Accardi--IM