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Risiko eines Asteroiden-Einschlags auf der Erde auf über drei Prozent gestiegen
Risiko eines Asteroiden-Einschlags auf der Erde auf über drei Prozent gestiegen / Foto: Handout - NASA/Magdalena Ridge 2.4m telescope/New Mexico Institute of Technology/Ryan/AFP/Archiv

Risiko eines Asteroiden-Einschlags auf der Erde auf über drei Prozent gestiegen

Das Risiko des Einschlags eines erst kürzlich entdeckten Asteroiden auf der Erde ist nach Erkenntnissen von Forschern auf mehr als drei Prozent gestiegen. Dies gab am Dienstag die US-Weltraumbehörde Nasa bekannt. Damit ist der vor knapp zwei Monaten entdeckte 2024 YR4 der für die Erde gefährlichste Asteroid seit Beginn der entsprechenden Weltraum-Beobachtungen. Trotzdem sehen Wissenschaftler vorerst keinen Grund zur Panik.

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2024 YR4 könnte bei einer Kollision mit der Erde verheerende Folgen haben, laut Wissenschaftlern könnte der Asteroid eine ganze Stadt zerstören oder einen Tsunami auslösen. Die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags betrage laut neuesten Berechnungen 3,1 Prozent, teilte die Nasa mit.

Wenn es dazu käme, dann würde 2024 YR4 am 22. Dezember 2032 auf der Erde einschlagen. Das Einschlaggebiet könnte laut dem Internationalen Netzwerk zur Warnung vor Asteroiden (IAWN) über dem östlichen Pazifik, dem Norden Südamerikas, dem Atlantik, Afrika, dem Arabischen Meer oder Südasien liegen.

Die genannten 3,1 Prozent bedeuten eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 32. Das ist in etwa so, als wenn bei fünf Münzwürfen hintereinander korrekt vorausgesagt wird, welche Seite am Ende oben liegt.

Der Asteroid war zum ersten Mal am 27. Dezember 2024 vom Observatorium El Sauce in Chile gesichtet worden, er wurde 2024 YR4 getauft. Aufgrund seiner Helligkeit schätzen Astronomen, dass er zwischen 40 und 90 Meter breit ist. In einer ersten Einschätzung ging die Nasa von einer Einschlag-Wahrscheinlichkeit auf der Erde von 1,6 Prozent aus.

Trotz der jetzigen Risiko-Heraufstufung auf 3,1 Prozent sehen Wissenschaftler keinen Grund zur Panik: "Wenn man sieht, dass die Prozentsätze steigen, fühlt man sich natürlich nicht so richtig wohl und gut", sagte beispielsweise Bruce Betts von der Planetary Society. Vermutlich werde der Prozentsatz mit dem Gewinn immer weiterer Daten jetzt erst einmal noch weiter ansteigen - bevor er dann "schnell auf null" sinken werde.

Eine solche Entwicklung gab es etwa auch 2004, als der Asteroid Apophis zwischenzeitlich eine Einschlags-Wahrscheinlichkeit von 2,7 Prozent hatte. Sie sank dann durch die Auswertung zusätzlicher Daten auf nahezu Null.

Der schlimmste Asteroideneinschlag ereignete sich vor 66 Millionen Jahren, als ein zehn Kilometer großer Gesteinsbrocken aus dem Weltraum einen globalen Winter auslöste, der die Dinosaurier und 75 Prozent aller Arten auslöschte.

So verheerend wäre 2024 YR4 bei weitem nicht: "Das ist kein Dinosaurier-Killer. Das ist kein Planeten-Killer", sagte Richard Moissl von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). "Das könnte höchstens für eine Stadt gefährlich werden."

Wissenschaftler vergleichen die möglichen Folgen eines Einschlags auch mit dem Tunguska-Ereignis, als ein 30 bis 50 Meter großer Asteroid oder ein Kometenstück 1908 über Sibirien explodierte und 80 Millionen Bäume auf einer Fläche von 2000 Quadratkilometern vernichtet wurden. Auch 2024 YR4 würde voraussichtlich am Himmel explodieren, anstatt einen Krater in der Erde zu hinterlassen, sagte Betts.

Derzeit ist 2024 YR4 nur als winziger Lichtpunkt im Teleskop zu sehen. Der Asteroid folgt einer stark elliptischen Umlaufbahn. Im Moment entfernt er sich von der Erde, erst 2028 wird er das nächste Mal wieder an unserem Planeten vorbeifliegen.

L.Amato--IM