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Amateurastronom auf Amrum entdeckt neuen Kometen
Amateurastronom auf Amrum entdeckt neuen Kometen / Foto: Adem ALTAN - AFP/Archiv

Amateurastronom auf Amrum entdeckt neuen Kometen

Ein Amateurastronom auf Amrum hat einen neuen Kometen entdeckt. Der Inselzahnarzt Jost Jahn spürte den Himmelskörper auf Aufnahmen des sogenannten Rotat-Teleskops in Südfrankreich auf, wie die Vereinigung der Sternfreunde (VdS) und das Haus der Astronomie am Montag in Heidelberg berichteten. Der Komet umkreist die Sonne auf einer geneigten Umlaufbahn zwischen den Planeten Mars und Jupiter. Es handelt sich um die erste Kometenentdeckung durch einen Deutschen seit dem Jahr 2002.

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Der nun offiziell als P/2023 C1 bezeichnete und nach seinem Entdecker benannte Komet hat eine Umlaufzeit um die Sonne von lediglich sieben Jahren und fünf Monaten und gilt damit als sogenannter kurzperiodischer Komet. Kometen gelten als Überbleibsel der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Sie bestehen aus Eis, Staub und Steinen.

Rotat ist ein vom Haus der Astronomie betreutes, über das Internet fernsteuerbares 60-Zentimeter-Teleskop im Süden Frankreichs. Es steht Schülern und Lehrern kostenfrei zur Verfügung, die verbleibende Beobachtungszeit wird an Amateurastronomen vergeben.

Der Amrumer Jost Jahn, der Mitglied der Vereinigung der Sternfreunde ist, hat sich demnach auf die Beobachtung von erdnahen Asteroiden und die gezielte Suche nach unbekannten Kleinkörpern im Sonnensystem spezialisiert. Er entdeckte bereits eine Reihe von Asteroiden.

Auf Rotat-Aufnahmen aus der Nacht vom 14. zum 15. Februar fand Jahn am 20. März zufällig ein zunächst asteroidenartig erscheinendes Objekt, das sich bei genauerer Analyse als ein von einer durch Ausgasungen gebildeten Wolke umgebener Komet entpuppte. Anhand von Archivaufnahmen aus früheren Jahren und durch aktuelle Aufnahmen verschiedener Observatorien konnte die Existenz des Kometen bestätigt und seine Umlaufbahn bestimmt werden.

Ähnlich wie bei vielen Asteroiden liegt die Umlaufbahn zwischen denen der Planeten Mars und Jupiter. Da der Komet der Sonne dabei nie nahe kommt und er nicht besonders groß ist, wird er sich den Experten zufolge allerdings nie zu einem spektakulären Himmelsanblick mit leuchtendem Schweif entwickeln.

Pro Jahr werden üblicherweise mehrere Dutzend Kometen entdeckt, heutzutage allerdings überwiegend automatisiert bei der systematischen Himmelsabsuche mit größeren professionellen Teleskopen. Zuletzt spürte ein Deutscher, ein Astrophysikstudent, vor mehr als 20 Jahren einen neuen Kometen auf.

D.Lombardi--IM