Frühe Trainerdiskussion: Schalke-Crashkurs für van Wonderen
Drei Spiele, drei Pleiten - und schon wird bei Schalke 04 wieder über den Trainer diskutiert: Kees van Wonderen bekommt einen Crashkurs über die Besonderheiten beim abgestürzten Traditionsklub. Nach dem 0:3 im DFB-Pokal beim FC Augsburg machten die ersten Gerüchte über einen Blitz-Rauswurf des Niederländers die Runde, Kaderplaner Ben Manga sah sich genötigt, ihm öffentlich den Rücken zu stärken.
"Ich weiß, dass das dazu gehört, ich wundere mich nicht", sagte van Wonderen vor dem Schlüsselspiel des Zweitliga-15. am Freitag (18.30 Uhr/Sky) beim Tabellennachbarn SSV Ulm, "das ist für mich ein Zeichen, dass wir bei einem sehr großen Verein arbeiten." Einem, der aber wenig Geduld mit erfolglosen Trainern hat: Der 55-Jährige ist der zwölfte Coach der Königsblauen seit 2020.
Nach dem Fehlstart mit dem 0:1 in Hannover und 3:4 gegen Fürth in der Liga sowie dem Pokal-Aus steht van Wonderen unter enormem Druck. Denn die Spiele in Ulm und eine Woche später gegen das Schlusslicht Jahn Regensburg sind richtungweisend. Es droht der Sturz auf einen Abstiegsplatz.
Dass der Neue bei einer weiteren Niederlage schon gehen müsse, bestritt Manga in Augsburg vehement. "Dritte Pleite in Folge – das bedeutet nichts, gar nichts für den Trainer. Es ist absoluter Bullshit, dass Kees bei einer Pleite in Ulm fliegt. Egal, was in Ulm passiert – er bleibt", sagte der Sportchef in einer Medienrunde, "da könnt ihr mich beim Wort nehmen."
Van Wonderen, der zuvor nur bei den vergleichsweise kleinen Klubs Go Ahead Eagles Deventer und SC Heerenveen als Profitrainer arbeitete, spürt "die Verantwortung, das Beste zu geben, um das in Leistung umzusetzen - am liebsten so schnell wie möglich". In der Mannschaft und im Trainerstab sei sich "jeder bewusst, wo wir stehen und was gebraucht wird". Der couragierte Auftritt in der zweiten Halbzeit in Augsburg mache ihm Mut, "ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg".
L.Bernardi--IM