Bochumer Vorstandschef nach Becherwurf-Skandal "stinksauer"
Nach dem Becherwurf-Skandal im abgebrochenen Bundesliga-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (0:2) setzt der VfL Bochum auf Selbstreinigung in der Fanszene. "Ich hoffe, dass unsere Anhänger den Werfer anschwärzen. Wir werden denjenigen sicher finden. Mit solchen Fans wollen wir nichts zu tun haben", sagte der Vorstandsvorsitzende Hans-Peter Villis der Bild-Zeitung: "Sowas habe ich in 55 Jahren beim VfL Bochum nicht erlebt. Ich bin stinksauer."
Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann war an der Seitenlinie aus einer der vorderen Reihen von einem Bierbecher am Kopf getroffen worden, das Spiel wurde nach knapp 70 Minuten zunächst unterbrochen und dann abgebrochen.
"Aus der Nahdistanz ist das pure Absicht", sagte Villis. "Hier gibt es ein paar Fans, die ihre Hände und ihr Gehirn nicht im Griff haben. Aber das sind einzelne. Das ist nicht das Verhalten des VfL. Das sind einzelne Idioten, die das Image des Vereins nach unten ziehen." Er könne die Entscheidung zum Abbruch absolut nachvollziehen: "Vielleicht haben wir sowas ja gebraucht, damit sich etwas ändert."
Beim VfL ist das Problem nicht neu. "Ein paar Leute machen uns alles kaputt, was wir uns seit Jahren hier aufbauen. Das ist hart, das ist entsetzlich", schimpfte Villis (64). "Man muss sich mal den Zusammenhang vor Augen führen: In der Ukraine ist Krieg, wir machen ein Sondertrikot, alles, um unseren Beitrag zu leisten bei diesem fürchterlichen Geschehen. Und da sitzen Leute und schmeißen absichtlich mit einem Bierbecher. Wie doof kann man sein?"
A.Bruno--IM