Umfrage: Unions-Kurs gegenüber der AfD spaltet die Deutschen
Das jüngste Vorgehen der Union in der Migrationspolitik und das gemeinsame Abstimmen mit der AfD bewerten die Deutschen sehr unterschiedlich. Laut ARD-"Deutschlandtrend" vom Donnerstag halten 43 Prozent das Vorgehen der Union für richtig, für eine Begrenzung der Migration auch Stimmen der AfD in Kauf zu nehmen. 23 Prozent befürworten zwar eine schärfere Migrationspolitik, aber nur ohne AfD-Stimmen. 27 Prozent finden das Vorgehen der Union grundsätzlich falsch.
Die Unionsfraktion hatte in der vergangenen Woche zunächst einen Antrag und zwei Tage später einen Gesetzentwurf zur Verschärfung der Migrationspolitik im Bundestag eingebracht. Beiden stimmte die AfD zu. Dem Antrag verhalf sie so zu einer knappen Mehrheit, das Gesetz scheiterte, weil einige Abgeordnete aus Union und FDP nicht an der Abstimmung teilnahmen.
Laut der Umfrage hält es fast jeder zweite Deutsche (49 Prozent) für nicht akzeptabel, dass Parteien Gesetze einbringen, wenn diese nur mit Stimmen der AfD verabschiedet werden können. Fast ebenso viele (44 Prozent) halten das hingegen für akzeptabel. Mehrheitlich akzeptabel finden das neben Anhängern der AfD (83 Prozent) auch jene der Union (61 Prozent). Mehr als jeder dritte Unions-Anhänger (36 Prozent) findet das hingegen nicht akzeptabel.
Das Institut infratest dimap befragte von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1302 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Die mögliche Fehlerquote liegt bei zwei bis drei Prozentpunkten.
L.Amato--IM