Ukraine: Mindestens drei Tote bei russischem Angriff auf die Region Kiew
Bei einem russischen Angriff nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind offiziellen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden. "Drei Menschen sind bei einem feindlichen Angriff in der Region Kiew getötet worden", erklärten die Rettungsdienste am Freitag in Onlinenetzwerken. Der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Mykola Kalaschnyk, hatte zuvor zwei Tote nach Angriffen gemeldet.
Von den Behörden veröffentlichte Aufnahmen zeigten schwarze Rauchwolken über einem von den Angriffen beschädigten Wohngebäude. Den Rettungsdiensten zufolge hatten Trümmerteile einer Drohne ein zehnstöckiges Wohngebäude getroffen.
Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, ihre Luftabwehr habe 25 russische Angriffsdrohnen über sieben Regionen abgefangen, darunter Kiew und Lwiw.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte die Verbündeten Kiews auf, Russland mit weiteren Sanktionen an der weiteren Produktion von Waffen zu hindern. Es müsse "Rechenschaft über jedes Bauteil" für die Produktion von Schahed-Drohnen und Raketen abgelegt werden, "das unter Verletzung der Sanktionen geliefert wird", schrieb Selenskyj im Onlinedienst X.
Die russischen Behörden erklärten unterdessen, einen ukrainischen Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt zu haben. Das Verteidigungsministerium teilte mit, seine Luftabwehr habe 121 ukrainische Drohnen über Moskau, der annektierten Krim und der Region Brjansk abgefangen. Staatliche Medien berichteten, dass in einer Fabrik für Mikroelektronik in der Region Brjansk der Betrieb habe eingestellt werden müssen, nachdem sechs ukrainische Drohnen die Produktions- und Lagerstätten beschädigt hätten.
Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump versuchen Kiew und Moskau ihre Position für mögliche Verhandlungen im Ukraine-Krieg zu stärken. Trump hatte angekündigt, den Konflikt unmittelbar nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus beenden zu wollen. In der Ukraine war zunächst befürchtet worden, dass das Land unter Zurückhaltung von Hilfen zu Zugeständnissen an Russland gezwungen werden könnte.
In dieser Woche hatte Trump allerdings auch den Druck auf den Kreml erhöht und mit verschärften Sanktionen und Zöllen gedroht, sollte es nicht bald zu einem Ende des nun fast drei Jahre andauernden Krieges kommen.
P.Conti--IM